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#70 Scheiß-Gehirntumor

05.12.2025 57 min

Zusammenfassung & Show Notes

Der am 29.1.46 geborene Gast dieser Folge, berichtet von den Belastungen, die seine Parkinson Erkrankung mit sich bringt; sein Bruder, ein Jahr älter als er, sei mit dieser Erkrankung verstorben; seine Schwester, 10 Jahre älter, sehe gar nicht so aus und sei auch noch fit. – Er war ein guter Schüler, sei ehrgeizig gewesen, nach einer Ausbildung zum Feinmechaniker bei RWE, folgte bald, so erzählt er, eine Fortbildung zum staatlich geprüften Maschinenbautechniker, er fand eine Stelle bei einem schweizerischen Konzern in Ratingen. Gern erinnert er sich an die erste möblierte Dachgeschosswohnung, das sei eine schöne Zeit gewesen, an Aktivitäten beim Turnverein Cronenberg, wir hören von seiner Frau, gemeinsamen Wanderungen, Stempeln, einer Tauchwette, und davon, wie er einmal seine Neffen in der Loipe abgehängt hat; aber auch vom Glauben, von einem Autounfall, bei dem er mit dem Leben abgeschlossen hatte, und vom Sterben seiner Frau an einem Glioblastom im Hospiz in Werden.

Der am 29.1.46 geborene Gast dieser Folge, berichtet von den Belastungen, die seine Parkinson Erkrankung mit sich bringt; sein Bruder, ein Jahr älter als er, sei mit dieser Erkrankung verstorben; seine Schwester, 10 Jahre älter, sehe gar nicht so aus und sei auch noch fit. – Er war ein guter Schüler, sei ehrgeizig gewesen, nach einer Ausbildung zum Feinmechaniker bei RWE, folgte bald, so erzählt er, eine Fortbildung zum staatlich geprüften Maschinenbautechniker, er fand eine Stelle bei einem schweizerischen Konzern in Ratingen. Gern erinnert er sich an die erste möblierte Dachgeschosswohnung, das sei eine schöne Zeit gewesen, an seine Zeit beim Turnverein Cronenberg, wir hören von seiner Frau, gemeinsamen Wanderungen, Stempeln, einer Tauchwette, und davon, wie er einmal seine Neffen in der Loipe abgehängt hat; aber auch vom Glauben, von einem Autounfall, bei dem er mit dem Leben abgeschlossen hatte, und vom Sterben seiner Frau an einem Glioblastom im Hospiz in Werden.


Das Gespräch fand an Mittwoch, dem 12.11.25 statt um 10 Uhr.
 
 Erwähnung finden Glioblastom und das Hospiz in Werden:
 
 
Sein Turnverein ist auch heute noch breit aufgestellt; gegründet 1887 in der Krupp´schen Bierhalle auf dem Cronenberg und 1949 mit dem Turnerbund Frohnhausen fusioniert.
 
Weitere berufliche Laufbahn bei:
 
 
Wandern mit Stempeln, zwei Beispiele, und vielleicht werden hier auch Ursachen dafür beschrieben, dass es das heute bei aller Wanderlust nur noch selten gibt – Vandalismus:
 
 
 
Propst Engel hat auf seiner Hochzeit Witze erzählt
     
 
 
Rückmeldungen sind möglich unter:
 

Transkript

Stephanie
00:00:10
Ruhrtal, biografische Geschichten aus dem Pflegeheim. Hallo und herzlich willkommen zum Podcast Ruhrtal.Hier könnt ihr Bewohnern und Bewohnerinnen von Pflegeheimen zuhören, die aus ihrem Leben erzählen. Neue Folgen gibt es jeweils am ersten und am dritten Freitag des Monats.
Hans
00:00:37
Hallo auch von mir. Mein Name ist Hans, und ich bin Altenpfleger. Um den Gast dieser Folge vor das Mikrofon zu bekommen, war seine vertrauensvolle Beziehung zu meiner Kollegin Sandra hilfreich, der ich von hier nochmal danken möchte. Guten Morgen Klaus.
Klaus
00:00:54
Guten Morgen, Hans.
Hans
00:00:56
Wir haben uns auf das...vor dem Gespräch auf das Du geeinigt. Und Klaus, wie bist du heute so in den Tag gekommen?
Klaus
00:01:03
Ja, bin aufgestanden. Gefrüh... Also Sandra hat mich fertig gemacht. Dass ich zum Frühstück gekommen bin und bin nach vorne gegangen
Hans
00:01:14
Also, alles so wie immer
Klaus
00:01:17
Ja Zum Frühstücken
Hans
00:01:17
Ja. Eher ein Frühaufsteher oder eher ein Langschläfer?
Klaus
00:01:30
die Sandra kam kurz nach Sieben. Ist ja früh genug. Aber da freu' ich mich, wenn jemand so früh kommt. Ich steh gerne früh auf. Der Oscar, der hatte Nachtdienst. Sie kennen sich ja auch, ne? Der ist auch in der, da komm ich gut mit klar. Der der macht im Moment nachts Dienst. Nachtdienst.
Hans
00:01:54
Ja, das ist immer schön. Wenn man... mit denen zu tun hat, die man kennt.
Klaus
00:02:00
Ja. Das macht viel aus. Für diese Krankheit. Ich darf... Ich drücke mich manchmal falsch aus, dieses Scheiß Parkinson. Diese Zitterkrankheit. Das belastet mich so.
Hans
00:02:12
Na Scheiß- Parkinson ist, glaub ich, der richtige Ausdruck dafür.
Klaus
00:02:16
Darf ich jetzt doch sagen. Das ist fast, aber es gibt schlimmere Krankheiten, ne?
Hans
00:02:24
Ja, das ist immer...immer schwer abzuwägen. Ich finde, die Krankheiten, viele Krankheiten haben so... Na ja, das kann man schlecht sagen, schlimmer, weniger schlimm, ne, das ist... Hier ist halt der der Einfluss auf die Beweglichkeiten, auf den Bewegungsradius... wird immer größer und gemeiner bei dieser Krankheit, ne? und das ist das Fiese?
Klaus
00:02:42
Das ist das Fiese dabei, ne? Aber...da muss ich durch.
Hans
00:02:49
Ja, und ich hab ja auch immer wieder den Eindruck, ich sehe, Sie mit den Therapeuten, laufen Sie am Rollator... Was sie vor einiger Zeit natürlich auch noch konnten. Immer weniger, aber trotzdem, Sie... Ja, genau.
Klaus
00:03:06
Ohne Rollator.
Hans
00:03:07
Ja.
Klaus
00:03:07
Nachher mit Rollator. Aber das geht auch nicht mehr. Das macht mich so traurig, muss ich ehrlich sagen, ne?
Hans
00:03:16
Ja. Ja.
Klaus
00:03:19
Das belastet mich so sehr,
Hans
00:03:21
Und
Klaus
00:03:21
dass
Hans
00:03:21
dass man das eben auch noch alles...mitbekommt und mitverfolgt und sieht... wie es immer... immer weniger wird und das...
Klaus
00:03:28
Naja. Naja.
Hans
00:03:32
Und auf der anderen Seite hört man von den Leuten, die die Krankheit nicht haben immer: Man muss am Rollator laufen, man muss sich bewegen. Dann wird es besser, oder zumindest nicht schlechter. Und dann wird es doch schlechter.
Klaus
00:03:38
Ja. Ja. Das wär schön, wenn es besser würde. Aber...
Hans
00:03:51
So jetzt, eeh... Kommt die Zimmerreinigung. Hallo. Ciao. Hat Rücksicht genommen. Das ist doch gut.
Klaus
00:04:02
Ja.
Hans
00:04:04
Geboren?
Klaus
00:04:05
29. Januar 1946. Ich hoffe, dass das angekommen ist.
Hans
00:04:12
Ja, 24. Januar. 1946.
Klaus
00:04:15
Nein, 29!
Hans
00:04:16
29... eeh... Entschuldigung.
Klaus
00:04:18
29. Januar 1946. Ist mein Geburtsdatum.
Hans
00:04:24
Ja, das war, ähm, direkt, nach, oder recht nah am Kriegsende.
Klaus
00:04:28
Ja.
Hans
00:04:28
Haben Sie, von den Folgen des Krieges irgendwas mitbekommen? Zerstörte Häuser, Umgebubg, oder...?
Klaus
00:04:32
Ja, die Trümmergrundstücke hab ich mitbekommen.
Hans
00:04:37
Ja.
Klaus
00:04:38
Als Kind.
Hans
00:04:39
Ja.
Klaus
00:04:40
Ja, was heißt Kind? Ich war ja jung, ne? klar
Hans
00:04:45
Aber das war ja noch einige Jahre, gerade hier in Essen, war ja viel viel zerstört.
Klaus
00:04:48
19 Jahre, da waren viel Trümmergrundstücke. Der Platzbedarf, da war meine Mutter, die hatte einen Untermieter aus Geldgründen, ne? Die musste ja rechnen, ne? De Vater,der war, der war bei Krupp tätig. Äh, der hat auch die Bomben mit entschärft. Die Aufgabe hatte der, aber nicht nur das, ne?
Hans
00:05:19
Krupp war ja
Klaus
00:05:20
Der war Stahl.Stahl...Stahlbauschlosser.
Hans
00:05:23
Ja, eeh. Und als, äh, in diesem Beruf war er auch nicht, wurde er auch nicht an die Front geschickt? Also war er nicht Soldat, sondern, musste, hier arbeiten
Klaus
00:05:32
Ja, ja.
Hans
00:05:33
Was heißt musste, konnte auch.
Klaus
00:05:34
Genau.
Hans
00:05:38
Direkt nach dem Krieg, Krupp hat irgendwie dann weiter funktioniert? also er war weiter tätig, oder gab es da so, Risse? dass er mal eine Zeit nicht arbeiten konnte, weil Krupp stillgelegt, oder was auch immer, war?
Klaus
00:05:48
immer? Oder
Hans
00:05:50
irgendwie immer. was zu tun?
Klaus
00:05:51
Ich hab in Erinnerung, dass er immer zu tun hatte.
Hans
00:05:54
Hhm hm.
Klaus
00:05:56
Dass er da angestellt war,dann...arbeitslos war der nicht. Die...Aber das war ein starker Raucher, so, dieses Laster hat man damals gehabt, ne?
Hans
00:06:10
Ja. Ja, ja. Da haben nahezu alle geraucht, ne?
Klaus
00:06:13
Ja. Ich bin... Ich war kein Raucher, das war wahrscheinlich eine Abschreckung.
Hans
00:06:22
Ja.
Klaus
00:06:22
Ja. Aber aus Jux und Dollerei haben wir das auch gemacht, die Zigaretten, die waren aber teuer. Da hab ich auch mal eine geraucht. Musste man... Die Sünde muss man einmal begehen, ne?
Hans
00:06:38
Ja. Ja, ja.... Ja es gibt so die Leute, die... mein Vater gehört dazu, die einmal geraucht haben; die Zigarette hat nicht geschmeckt und die haben nie wieder angefangen. Oder nie... Es nie wirklich versucht, ne?
Klaus
00:06:50
Ja.
Hans
00:06:50
Ja Und dann andere... Ich hab bei meinem Opa ab und zu so eine stibizt. Und bin auf den Geschmack gekommen und hab dann 30, 40 Jahre lang geraucht; jetzt... vor 10 Jahren aufgehört. Also
Klaus
00:07:01
Ja.
Hans
00:07:02
ich brauchte ein bisschen länger, um das zu merken, dass das Mist ist.
Klaus
00:07:04
Ja, wenn man einmal raucht dann, ist schwierig, ne? Ja. Wenn man abhängig ist, aufzuhören, ne?
Hans
00:07:11
Aber Sie haben... von vornherein die Vernunft gehabt, das nicht zu machen.
Klaus
00:07:16
Ja, ja. Zum Glück, ne?
Hans
00:07:19
Ihre Mutter war Hausfrau? wahrscheinlich dann?
Klaus
00:07:21
Die war Hausfrau. Ja. Die hat nicht gearbeitet.
Hans
00:07:26
Ja. Hatten Sie Geschwister?
Klaus
00:07:28
Ja.
Hans
00:07:29
Ihre Schwester kenn ich ja. Also Deswegen ich frag aber, weil die Ach ja... Und der war älter? Darf ich einmal fragen?
Klaus
00:07:41
Der war ein Jahr älter wie ich.
Hans
00:07:43
Ja.
Klaus
00:07:43
Meine Schwester die ist ja 10 Jahre älter wie ich. Das sieht man ihr ja nicht an, die ist auch fit. Aber, sie kennen die ja, ne? Aber so ist das unterschiedlich, ne? . Aber ich war immer ehrgeizig. Ich wollte, ich hab vor allem, darf ich das so sagen, Feinmechaniker gelernt, ich habe beim RWE gelernt. Kennen Sie RWE?
Hans
00:08:15
Rheinisch-Westfälische-Elektrizitätswerke, ne?
Klaus
00:08:18
Da bin ich angenommen, da hatte ich eine Prüfung machen müssen, man wurde nicht ohne weiteres angenommen. Da wusste ich, da... ich glaub, über 50 Bewerber waren da, da habe ich Glück gehabt, dass ich da ausgesucht worden bin, dass ich die bestanden hab die Prüfung, ne? Da bin ich übernommen worden.
Hans
00:08:45
Das war ja früher dann noch im Grunde eine Lebensstellung, ne? wenn
Klaus
00:08:48
Na
Hans
00:08:48
man da
Klaus
00:08:48
ja, da hätte ich nicht aufhören brauchen, ne. Aber ich war zu ehrgeizig, ich wollte mich weiterbilden, ne. Wie ich meine Frau kennengelernt hab, die ist aus Werden, ne. Die hatte ich durch einen Bekannten kennengelernt. Und da war ich so ehrgeizig, dass ich mich weiterbilden wollte. Da kam damals so ein Gesetz raus. Dass man ne Unterstützung bekam vom Arbeitsamt, ne. Und das haben wir in Anspruch genommen. Meine Frau hat ja auch gearbeitet. Die war leider später schwer krank geworden. Die hatte einen Gehirntumor. Glioblastom, nennt der sich. Schnell wachsender Tumor. Hirntumor. Kennen Sie das?
Hans
00:09:43
Ja. dem Namen nach, ja.
Klaus
00:09:44
Ja. Da war nix ... äh ... Die war, war so, sie war...Sie war so tapfer...Ich kam da nicht so weiter. Sie ist im Hospiz gewesen. Das war in Werden. Das hat da so ein Hospiz; wie ein Hotelcharakter, wo die ehemalige Marienschule war. Kennen Sie das?
Hans
00:10:08
Ja, also...
Klaus
00:10:09
Ja, Sie kennen das ja, brauch ich Ihnen nicht erzählen
Hans
00:10:12
Nein, aber den Hörern können Sie ruhig ein bisschen ausführlicher erzählen. Aber das hat einen sehr guten Ruf. und den... das können Sie auch bestätigen?
Klaus
00:10:23
Ja, das kann ich bestätigen.
Hans
00:10:26
Sie
Klaus
00:10:27
Ich bin dankbar, froh, da hatte einer von der Gebau, den kenne ich. Und der Hanslothar Kranz, der hatte sich noch darum gekümmert,
Hans
00:10:38
Ja.
Klaus
00:10:39
dass sie da einen Platz kriegte. Wie sie aus dem Krankenhaus rauskam, sie ist operiert worden, aber der ist ja unheilbar gewesen, der Tumor, dass sie da untergekommen ist. Das hört sich zwar komisch an, aber da bin ich dankbar, dass das so gekommen ist.
Hans
00:11:01
Ja.
Klaus
00:11:02
Die haben so viel gemacht für meine Frau, die, da kam es auch nicht drauf an, die Krankenkasse, die waren da großzügig.
Hans
00:11:14
Ja.
Klaus
00:11:16
Wegen dem Hospiz. Ja. Das ist erstaunlich, das hätte man als Normalsterblicher nicht bekommen, diese Anwendung.
Hans
00:11:24
Ja, das ist es. Leider so wenig Plätze in diesem Bereich, dass immer wieder auch Leute versterben
Klaus
00:11:29
Ja, ja...
Hans
00:11:33
ohne so begleitet zu werden.
Klaus
00:11:35
Ja.
Hans
00:11:37
Aber wenn man das, wenn das klappt, gut. Ja. Ich würde aber gerne noch mal wieder zurückkommen Sie haben sofort mit der Ausbildung angefangen und Ich würde gerne noch wissen, wie es in der Schule war und in der Zeit davor. Also in der Schule? Waren Sie ein guter Schüler?
Klaus
00:11:54
Ich war guter Schüler. Ich hatte auf meinem Zeugnis, hatte ich alles Zweien gehabt. Die, ich will nicht angeben, aber ich hatte ganz gute Ergebnisse. Dass ich ein guter Schüler war.
Hans
00:12:13
Und war das jetzt auch schon in Werden oder sind Sie groß geworden in einem anderen Stadtteil von Essen?
Klaus
00:12:19
Nein. Ich bin groß geworden in Essen-West, in Frohnhausen.
Hans
00:12:25
Ah ja.
Klaus
00:12:26
In der Rankestraße, sagt Ihnen das was?
Hans
00:12:28
Ja. Meine Schwester hat da mal gewohnt, in der Gegend.
Klaus
00:12:30
Och ja?
Hans
00:12:31
Ja.
Klaus
00:12:31
Ja. Das ist ja ein Zufall.
Hans
00:12:35
Ja.
Klaus
00:12:35
Wo hat der gewohnt?
Hans
00:12:37
Ja, die hat in der...Wie heißt die... die Frohnhauser Straße. Und da an der Frohnhauser Straße. Direkt unter der... über der S-Bahn. Straßenbahn.
Klaus
00:12:42
Da gucken wir... als Kind kann ich das bestätigen... da auf diese Trümmergrundstücke. Da... hatte der Maaßen...Kennt ihr das Blumengeschäft? Maaßen? Der hatte ein großes Blumengeschäft. Und der Hinterhof, da guckten wir zum Innenhof zu dieser...zu diesen Garagen. Hab ich so in Erinnerung, ne?
Hans
00:13:08
In der Gegend war viel zerstört? viel Trümmer und…
Klaus
00:13:11
Ja, ja, da war viel zerstört
Hans
00:13:15
So schrittchenweise wurde das dann… das haben sie ja wahrscheinlich mitbekommen, diesen Prozess, wie das dann immer mehr weggeräumt, wieder neu aufgebaut wurde
Klaus
00:13:26
Da ist wieder, neu aufgebaut worden, ne?
Hans
00:13:30
Ja Waren da auch äh Möglichkeiten als Kind, kann ich mir vorstellen, kann man da auch ganz gut mal spielen in Trümmern, oder gab's sowas nicht?
Klaus
00:13:38
Ja, da, wir haben viel Blödsinn, gemacht, der war gefährlich.
Hans
00:13:43
Na ja...
Klaus
00:13:44
Der, eine Kollege von mir, der hat sie in die Luft gesprengt.
Hans
00:13:49
Ach, ja?
Klaus
00:13:49
Der hatte eine Granate in der Hand gehabt, da ist die explodiert, aber da war ich zum Glück nicht da, ne, ne?
Hans
00:13:57
Ja.
Klaus
00:13:57
Das vergesse ich nicht, vom Erzählen, weil, wie das passiert war, da ist man vorsichtig geworden, ne? Was wollte ich noch sagen
Hans
00:14:09
So in den Trümmern, also gespielt. Aber es wird langsam aufgebaut. Die Schule, in der Sie waren...
Klaus
00:14:16
Ja, die Gervinusschule, sagt Ihnen was?
Hans
00:14:20
Nee, aber erzählen Sie ruhig.
Klaus
00:14:21
Das ist die Volksschule gewesen, die ja, wie das so üblich war, ja, acht Jahre. Warte mal, hab ich die, da war ich acht Jahre drauf
Hans
00:14:32
ja,
Klaus
00:14:32
mit Volksschulabschluss, die Zeugnisse, was man da gekriegt hat
Hans
00:14:38
Und Sie sagten schon, das war gut, das Zeugnis und dann haben Sie auch bei RWE dann sofort den Job gefunden?
Klaus
00:14:46
Ja, dadurch, dadurch, dass ich gute Zeugnisse hatte, haben die mich angenommen.
Hans
00:14:53
Können Sie noch so ein bisschen erzählen, wie Sie auf den Gedanken gekommen sind, war das klar, ich mache diesen Beruf, oder wie hat sich das so entwickelt, oder gab es einfach die Möglichkeit, und man hat das gemacht.
Klaus
00:15:05
Ja
Hans
00:15:06
Also manchmal hat man ja so, man hat als Kind schon mit Elektronik zu tun gehabt, und dann wird man Elektriker, oder man wusste immer schon das will ich machen.
Klaus
00:15:15
Ja, ich hatte Hilfe von meinem Vater, der sich darum gekümmert hat. Dies Elternhaus . - Da kann ich mich nicht mehr erinnern.
Hans
00:15:30
Ja aber, der Vater war so ein Einfluss, der Sie so in diese Richtung...
Klaus
00:15:32
Ja.
Hans
00:15:35
begleitet hat, oder geschoben. Na geschoben klingt so negativ.
Klaus
00:15:37
Ja, eben.
Hans
00:15:39
Ja. Aha.
Klaus
00:15:41
Dann war ich im im Turnverein, der Wimpel der hängt ja da Der Kollege, der hat das nicht gewußt. Der hatte sich gefreut, wie ein Schneekönig, dass er mich wieder gesprochen hat. Die wussten ja nicht, das ging Hals über Kopf, dass ich hier gelandet bin. Und da hat er, hatte gespeichert, glaube ich. Und da hat er sich gefreut. Die Kollegen alle. Ich war über 60 Jahre im Turnverein Cronenberg. Haben Sie das schon mal gehört?
Hans
00:16:25
Nee aber
Klaus
00:16:25
aber
Hans
00:16:25
Ich lese, einmal ab: TV Cronenberg.
Klaus
00:16:25
Turnverein Kronenberg. Ich habe deutsche Turnfeste mitgemacht. Das in Essen war das damals das erste Turnfest. Da habe ich Fünfkampf mitgemacht. Also Leichtathletik und... Ja. Ein bisschen an den Geräten musste man turnen. Zum Wettkampf
Hans
00:16:51
Ja.Ihr Turnen war jetzt in erster Linie Geräteturnen. Also... also das, was heute so Turnen heißt auch.
Klaus
00:16:57
Ja. Und schwimmen. Da war... das Grugabad, war ja ein 50 Meter Becken. Da bin ich geschwommen dann. Das war dabei. Der Wettkampf, der war, ja...
Hans
00:17:09
Bei diesem...bei diesem Fünfkampf.
Klaus
00:17:10
Mit diesem Fünfkampf, ne?
Hans
00:17:12
Also waren Sie so ein bisschen ein Allround-Talent.
Klaus
00:17:14
...Talent.
Hans
00:17:15
Also Konnten alles.
Klaus
00:17:16
Ja. Ja. Ich konnte gut schwimmen, ne? Ach, ich hab da so Wetten gewonnen. Die Kollegen von mir, die die Arbeitskollegen. Ich war ja... muss weiter... ausholen. Ich war ja bei der...in Ratingen, ABB also der Brown, Boveri das ist ein Schweizer Konzern; nachher, da war das ein schwedischer Konzern, die Übernahme. Aber in Rattingen war ich dann, auch 20 Jahre war ich da, wie ich fertig war mit meinem Techniker, war ja eine Qualitätskontrolle.
Hans
00:17:58
also eine gehobenere Stellung, dann.
Klaus
00:18:00
Ja. Ich war ja staatlich geprüfter Maschinenbautechniker mit Staatsexamen. Das war schon was. Konnte ich schon Stolz drauf sein
Hans
00:18:11
Einmal noch kurz zum Werdegang Ausbildung bei RWE, und dann hatten Sie schon gesagt, sie wollten sich weiterbilden. Sie hatten Ehrgeiz entwickelt.
Klaus
00:18:21
Ja, das wurde vom Arbeitsamt, unterstützt. Der, ich glaube 90 Prozent vom, vom Einkommen. Sind ja ausgekommen. Wir brauchten nicht zu betteln. Übertrieben gesagt, Wir hatten am Anfang eine möblierte Wohnung, haben wir genommen. Die war schön. Die war in der Richard Wagner Straße
Hans
00:18:46
Aha.
Klaus
00:18:46
Kennen Sie die?
Hans
00:18:48
Ja dem Namen nach. Nur.
Klaus
00:18:49
Das war an der Hauptstraße. Im Dachgeschoss. Haben wir eine Dachgeschosswohnung gehabt. Und die war schön. Da haben wir, ja, wie ich fertig, war, übergangsweise gewohnt.
Hans
00:19:02
Ja. Dachgeschosswohnung Hat man manchmal guten Ausblick. Konnten sie gut gucken da?
Klaus
00:19:08
Ja. Auf den Südbahnhof. Kann man da gucken.
Hans
00:19:12
Ja. Okay. Dann weiß ich auch genauer, wo die Richard Wagner Straße ist. Ihre
Klaus
00:19:17
Frau,
Hans
00:19:17
Ihre Frau, wie haben Sie die kennengelernt?
Klaus
00:19:19
Ja, durch einen Kollegen. Die war, bei C&A war die in der Außenhandelsabteilung, im Zollbereich war die tätig. Äh, dadurch hab ich die kennengelernt, durch einen Bekannten.
Hans
00:19:34
Ja, und dann ist man irgendwie tanzen...
Klaus
00:19:35
Da bin ich, da bin ich nach Werden gekommen. Was wollte ich sagen?
Hans
00:19:43
Ja, so, letztendlich, die Frage, wie Sie Ihre Frau kennengelernt...Sie haben gesagt
Klaus
00:19:46
Ja.
Hans
00:19:47
Ein Kollege hat den Kontakt hergestellt, und...
Klaus
00:19:50
Ja, genau.
Hans
00:19:51
Dann hat es irgendwie gefunkt.
Klaus
00:19:53
Ja, wie das so ist, ne.
Hans
00:19:55
Ja. Was waren so die ersten Sachen, die Sie zusammen unternommen haben? Geht man dann tanzen? Oder ging man dann damals tanzen?
Klaus
00:20:02
Ja, in der Tanschule war man da. Die Sachen, die so üblich waren, die Anfänge, ne?
Hans
00:20:11
Ja,
Klaus
00:20:12
Ja, bis man sich besser gelernt hat. Aber das war eine schöne Zeit
Hans
00:20:18
Ja.
Klaus
00:20:21
Möcht ich nicht mehr missen, ne? Da denkt man gern dran zurück.
Hans
00:20:24
Ja.
Klaus
00:20:29
Aber der mit dem Turnverein
Hans
00:20:31
Genau, da wollten Sie noch eine Geschichte, später bei dem Job in Ratingen glaube ich, war es
Klaus
00:20:37
Ja.
Hans
00:20:38
Da hatten Sie was von einer Wette erzählt,
Klaus
00:20:40
Sie
Hans
00:20:40
mit dem Schwimmmen... im Zusammenhang mit dem Schwimmen
Klaus
00:20:44
Ach so. Das war im Steeler Bad, war ja dieses 50-Meter-Becken. Da haben wir eine Wette abgeschlossen, wir haben immer im Garten so Feste gefeiert. 15 Liter Bier mit Blödsinn, den wir damals gemacht haben.
Hans
00:20:59
Na ja, aha?
Klaus
00:20:59
Aber bei dem einen Kollegen, der hat so einen Schrebergarten gehabt. Da haben wir dann gefeiert, ne Ja und, da habe ich eine Wette gemacht, dass im Sportbecken, das war ja 50 Meter, da habe ich im Stand, dass ich im Stand so Strecken tauche. 50 Meter also vor und zurück. Nee Quatsch. Jetzt muss ich mich konzentrieren. Da war ja 50 Meter Becken. So. Eine Richtung, 50 Meter, bin ich da getaucht,
Hans
00:21:40
aber
Klaus
00:21:41
aber ohne Sprung rein. Das wär wär weiter gewesen. Aber hab ich ohne Sprung geschafft. Dies Streckentauchen, ne? 50 Meter.
Hans
00:21:53
Das hört sich ganz gut an, also für mich, ich wäre wahrscheinlich bei drei Metern zufrieden gewesen.
Klaus
00:21:58
Ja, so Scherze haben wir gemacht. Das wollte ich nur damit sagen, dass ich das Erlebnis hatte.
Hans
00:22:06
Also, Sie haben die Wette gewonnen. Das heißt, irgendjemand anders musste dann das Bier für das
Klaus
00:22:10
Die haben sich das geteilt.
Hans
00:22:13
Ja. Okay.
Klaus
00:22:21
Die Kollegen da, 50 Liter Bier...
Hans
00:22:23
Ja, ach so! 50 Meter... und 50 Liter Bier.
Klaus
00:22:24
Ja. Genau, so war
Hans
00:22:27
Gut. Solche Wetten werden die Kollegen dann aber nicht mehr oft abgeschlossen haben, weil die ja wussten, dass sie gut sind, und das hinkriegen.
Klaus
00:22:36
Ja
Hans
00:22:37
Ich würd gerne noch ein bisschen so zu dem sportlichen und dem Turnen wissen. Also, Sie haben alle verschiedenen Sportarten gemacht, vor allem Schwimmen Im Rahmen dieses Vereins: Im TV Cronenberg
Klaus
00:22:47
Ja.
Hans
00:22:50
Ja.
Klaus
00:22:50
Die deutschen Turnfeste hab ich mitgemacht. Und da war Schwimmen bei. So Volkstanzen war dabei, mit den Kollegen. Aber wir hatten da ein bisschen einen Trainer gehabt, der sich darum gekümmert hat. Oh, ich konnte ja nicht alles machen.
Hans
00:23:11
Aber das war ja dann so recht umfassend, das Programm.
Klaus
00:23:14
Ja. Und so an den Geräten turnen, ne? Diese normalen...
Hans
00:23:19
Ja, das ist ja was, das ich überhaupt nicht konnte Ich war nicht so gelenkig. Sie konnten aber gut klarkommen mit Reck, mit Barren... Ja?
Klaus
00:23:27
Ja, ich war auch am Boden gut. Dieses Bodenturnen, habe ich auch gerne gemacht
Hans
00:23:31
Ah, da denke ich immer, dass, die da nicht von der Matte fliegen und sich die Knochen brechen, und so was Was da manchmal für ein Tempo draufkommt. Und für ein Schwung, wenn die da ihre Überschläge machen.
Klaus
00:23:42
Ja, viel Blödsinn gemacht. Das war manchmal unge... nicht... nicht ungefährlich, ne?
Hans
00:23:49
Aber
Klaus
00:23:49
Ja.
Hans
00:23:50
So gewinnt der Blödsinn seinen Reiz, ne?
Klaus
00:23:52
Da haben sich die Kollegen... die haben so einen Puckel gemacht... Da bin ich über, ich sag mal... 5 drüber gesprungen mit der Rolle vorwärts, war ja gefährlich, aber... weil wenn man jung ist, ist man unvernünftig, ne? da denkt man nicht so nach
Hans
00:24:18
Neben dem Turnen, hatten Sie mit Sicherheit auch noch andere Freizeitaktivitäten. Fällt Ihnrn da noch was ein?
Klaus
00:24:23
Ja. Wandern, ne? Ich war mit meiner Frau im Urlaub... da waren wir in Oberösterreich am Bauernhof
Hans
00:24:32
Mhm.
Klaus
00:24:32
da sind wir gewandert, ne?
Hans
00:24:34
Ja.
Klaus
00:24:35
Da... das war auch schön, ne?
Hans
00:24:38
Und das. war so Wandern, so ein bisschen bergig, aber?
Klaus
00:24:41
Ja. Aber wir haben viel gemacht, wie nannte sich das... das wo man Stempel machen musste, so 30 Kilometer Wanderungen Die... die haben wir auch hier am Baldeneysee gemacht. Ich weiß nicht, ob Sie das mal mitgemacht haben?
Hans
00:25:00
Nein,
Klaus
00:25:01
Da konnte man, ach wie nannte sich der... da musste man sich den Stempel abholen. Ja.
Hans
00:25:11
Also man ist zum Beispiel zu... äh... dieser Stelle gelaufen und da saß dann jemand, der gestempelt hat, und
Klaus
00:25:18
genau
Hans
00:25:19
und dann musste man wieder zurücklaufen oder zum nächsten Punkt und...
Klaus
00:25:22
Ja, zum nächsten Punkt und nachweisen, dass man die Stempel hatte. sonst war das ungültig. Ja. Son Quatsch haben wir gemacht.
Hans
00:25:32
Ja, aber man muss sich ja beschäftigen, ne? Und was kamen da so für Strecken bei raus? Also 30 Kilometer, oder noch mehr?
Klaus
00:25:39
Ja, 30
Hans
00:25:40
30 Kilometer
Klaus
00:25:40
Kilometer war das Weiteste
Hans
00:25:43
und das war dann immer irgendwo hier in der Umgebung, also?
Klaus
00:25:43
Ja, am See auch. Diese Runde war da. Ich glaube, Kupferdreh die Brücke, da war so ein Lokal, da musste man auch die Stempel holen.
Hans
00:25:57
Ah, ja, aha.
Klaus
00:25:59
Die wie... nannte sich das? Hab ich vergessen. Kupferdreh, so ein Bootshaus.
Hans
00:26:04
Ja, ja, das gibt es heute noch andere Betreiber, sicher, aber...
Klaus
00:26:07
Ah.
Hans
00:26:07
Da gibt es an der
Klaus
00:26:08
ja.
Hans
00:26:08
an dieser Stahlbrücke da.
Klaus
00:26:10
Ah, das kennen Sie, ne? da, wo die Stahlbrücke ist. Da sind wir immer drüber gelaufen.
Hans
00:26:15
Ja,ja, aha.
Klaus
00:26:16
Ja, auf der anderen Seite war auch so ein Bootshaus. Ich weiß nicht, ob das noch...?
Hans
00:26:23
Ja, da konnte man man eine Zeit lang ganz gut essen, also auf der
Klaus
00:26:25
Ja,
Hans
00:26:25
Heisinger Seite.
Klaus
00:26:27
da war es schön, das war... Das vergisst man nicht mehr.
Hans
00:26:32
Das war eine Aktivität mit Ihrer Frau, die haben Sie aber auch im Urlaub gemacht, Wandern,
Klaus
00:26:37
Ja. Wir sind im Urlaub viel gewandert.
Hans
00:26:42
Ja? heißt dann mehr so Ziele wie Österreich, halt so ein bisschen Gebirge
Klaus
00:26:48
Ja, auch dieses Stempeln. Och wir waren in, im Grainau, dies Zugspitzendorf, Kennen Sie das?
Hans
00:26:57
Nee, Dem Namen nach. nur Und da waren jetzt besonders schöne Strecken oder besonders anspruchsvolle?
Klaus
00:27:06
Äh, da sind wir zur Zugspitze. Ach da war...
Hans
00:27:11
Aha.
Klaus
00:27:12
Ich muss nur mal nachdenken.
Hans
00:27:14
Ja.
Klaus
00:27:17
Da, da war dann die Zugspitze, da war jetzt immer, bis zur, äh, Zugspitze gelaufen.
Hans
00:27:26
Mhm.
Klaus
00:27:27
Hoch, ne? Ja. Och das war aber anstrengend.
Hans
00:27:30
Ja, das glaube ich, da wird ja dann auch die Luft richtig dünn.
Klaus
00:27:34
Aber mit der richtigen Ausrüstung.Da brauchte man sich... Man konnte... Aber ohne den Klettern, ne? .
Hans
00:27:42
Ja?
Klaus
00:27:43
Aber war nicht ungefährlich. Was man... Heute würde ich das nicht mehr
Hans
00:27:47
Ja.
Klaus
00:27:48
machen.
Hans
00:27:48
Ja, Ja, ja.
Klaus
00:27:48
Da war ich, das ging manchmal ganz schön steil runter, ne?
Hans
00:27:53
Ja, ja.
Klaus
00:27:54
Die Zugspitze,weiß nicht, ob Sie die kennen.
Hans
00:27:57
Das ist der höchste Berg in Deutschland.
Klaus
00:27:58
Ja, ja.
Hans
00:28:00
Ja, ja. Und das ist ja schon richtig Bergsteigen, das ist ja schon... Wandern, oder Bergwandern
Klaus
00:28:04
Ja Bergwandern, ne?
Hans
00:28:05
Könnte man so
Klaus
00:28:05
Ja,
Hans
00:28:05
nennen.
Klaus
00:28:06
Bergwandern, ne?
Hans
00:28:07
Ja.
Klaus
00:28:08
Ja. Das ist aber schon extrem.
Hans
00:28:12
Na gut. Waren Sie auch immer gut im Training.
Klaus
00:28:16
Ja, das schon.
Hans
00:28:17
Ja. Gut, aber im Sportverein waren Sie jetzt, haben Sie schon gesagt, lange Zeit. Das war nicht nur in den jungen Jahren, sondern lange
Klaus
00:28:28
Ja, mit 9, ich war 9 Jahre, bin ich ja schon da gewesen. Können Sie sich ausrechnen? Wie alt bin ich denn jetzt.
Hans
00:28:40
46, wir haben 25
Klaus
00:28:41
46??
Hans
00:28:43
Boah! schwer. 4, 54, 74 plus 6
Klaus
00:28:47
Früher, früher konnte ich Kopfrechnen.
Hans
00:28:50
Ja. 81 würd ich jetzt schätzen. 81. Vielleicht liege ich aber auch falsch. Ich kann nämlich nicht so gut Kopfrechnen.
Klaus
00:28:54
Ja.
Hans
00:28:56
Ja. Aber sehr, sehr lange Zeit,
Klaus
00:28:59
lange.
Hans
00:29:00
die Sie im Sportverein waren, oder im Turnverein. Ehee.
Klaus
00:29:03
Und ja, 79, 79, 79, ich bin, schon 79. Ne?
Hans
00:29:16
So jetzt nochmal überrechnen... Sie haben recht, Ihre Rechnung ist die bessere. 79 ja, genau.
Klaus
00:29:23
Ja. Ist so. Lässt sich nicht aufhalten. Habe Sie noch eine Frage?
Hans
00:29:32
Ja, ich würde gern nochmal Hobbys, Freizeit Sie haben jetzt Reisen erwähnt, Wandern und den Sportverein. Das war es so? oder fällt Ihnen noch irgendwas ein?
Klaus
00:29:40
Ach so.
Hans
00:29:43
Lesen, Musik hören?
Klaus
00:29:44
Hatte ja einen Autounfall, da tut mir der Arm, jetzt, der, der war ausgekugelt, ne? Und der tut mir jetzt weh
Hans
00:29:55
Also jetzt in diesem Moment? oder immer
Klaus
00:29:56
Diese Anstrengung, ne? Dies verkrampfte Halten, ne? Aber fragen, Sie ruhig weiter.
Hans
00:30:03
Nö, wir können auch kurz mal eine Pause machen, dann können Sie ein bisschen bewegen. Was meinen Sie? Ich mach mal, drück mal kurz auf die Pausentaste..... So, jetz sind wir wieder da. Sie hatten erzählt, der Arm tut manchmal weh, nachdem er bei einem Autounfall ausgekugelt war. Habe ich das richtig verstanden?
Klaus
00:30:19
Ja, ich hatte, das war, das war schon ärgerlich. Den Wagen hatte ich, das war ein Opel......also egal, den Opel, der war, war Totalschaden, ne?
Hans
00:30:39
Ah, ja,
Klaus
00:30:40
Da bin ich, da kam ich von, wo kam ich da her? Das war morgens, ich sag mal, 11 Uhr. So, ist das passiert. Ich kam von
Hans
00:30:57
Darf ich mal fragen, waren Sie schon ähm in Rente oder war das noch zu Berufszeiten? der Unfall?
Klaus
00:31:02
Nee, da war ich schon in Rente.
Hans
00:31:05
Da waren Sie in Rente. Ja.
Klaus
00:31:06
Ja. War ich in Rente
Hans
00:31:07
Ja. Und bei dem Unfall, war der andere Teilnehmer Schuld oder
Klaus
00:31:12
Nein.
Hans
00:31:12
war
Klaus
00:31:13
Da war, zum Glück, keiner beteiligt daran.
Hans
00:31:16
Ja.
Klaus
00:31:16
Ich
Hans
00:31:17
Ach
Klaus
00:31:17
bin. Da Ich war Richtung Velbert. Da ist was, so ein Sportplatz, so ein Übergang. Da ist so eine Natursteinmauer.Da bin ich voll, ich hab den Bordstein erwischt. Mir war ein bisschen komisch, weil. das ging so schnell. Da da bin ich voll gegen die Mauer geknallt, mit mal da runter. Und ich hab gedacht, ich hatte, abgeschlossen, mit dem Leben. Das hört sich zwar komisch an, aber irgendwie ging mir alles durch den Kopf. Das qualmte, der Wagen, ich hab gedacht, ich konnte nichts mehr machen. Die, die Finger, die Hände, ,die, die sind, seitdem Krumm. Da ist so eine Metallplatte.
Hans
00:32:09
Also war nicht nur das Gelenk ausgekugelt, sondern es waren auch Brüche.
Klaus
00:32:14
Ja, Brüche
Hans
00:32:15
In der Hand.
Klaus
00:32:16
In der Hand,
Hans
00:32:16
Hand
Klaus
00:32:16
ja. Da war
Hans
00:32:16
ja,
Klaus
00:32:16
zum Beispiel die Hand. Ja.
Hans
00:32:20
Ja.
Klaus
00:32:20
Aber auf jeden Fall war das mit Totalschaden
Hans
00:32:28
Ja. Hat das dann lange gedauert, bis da die Feuerwehr, die Polizei, der Krankenwagen kamen? Oder, also war das jetzt so eine einsamere Gegend, Oder ist das offensichtlich,
Klaus
00:32:36
Ja, das ging zum Glück sehr schnell.
Hans
00:32:39
Sehr schnell, ja.
Klaus
00:32:39
Da war so ein hilfsbereiter Autofahrer.
Hans
00:32:42
Ja
Klaus
00:32:43
Ist ja nicht so üblich. Jeder denkt meist nur an sich, dass er eilig hat. Aber die haben mir geholfen, ich hätte nicht die Tür aufkriegen können. Die haben die auf, die haben die irgendwie aufgekriegt, die Tür, dass sie die Tür aufmachen konnten, und das, ich hätte mit dem..., ich war ja angeschnallt, ne. Zum Glück, ne. Da wäre es noch schlimmer. Da ist der Airbag. Da ist so eine Qualmwolke. Da hab ich gedacht als ich nicht durch die Tür kam, da hab ich gebetet. Da hab ich schon mal abgeschlossen. Dann denkst du: "Wenn du jetzt hier verbrennst, was machst du dann?" So kam das. Aber zum Glück bin ich ins Krankenhaus eingeliefert worden. Da kamen auch schnell Rettungswagen. Die waren alle so hilfsbereit. Da hab ich gestaunt, dass es auch noch so Leute
Hans
00:33:43
Ja.
Klaus
00:33:43
gibt. Ja. Habe ich gute Erfahrungen gesammelt
Hans
00:33:50
Autofahren, Sie waren immer wahrscheinlich ein sicherer und ein guter Autofahrer.
Klaus
00:33:55
Ja. Ich hab mir, na, wie das vorbei war alles, da war die Corona-Zeit, ja.
Hans
00:34:04
Aah ja.
Klaus
00:34:05
Da war ich Vielleicht kennt ihr das ... da war ich ...auch in so einem Pflegeheim. Ja, und so Ach Mensch ... ich hatte so ein gutes Gedächtnis. Das war in der ... Girardet-Straße.
Hans
00:34:22
Ja, Girardet-Straße.
Klaus
00:34:24
Dieses ... dieses Haus ... Ach Mensch, wie heißt das noch,
Hans
00:34:28
Ich komm jetzt auch nicht drauf aber ... aber ich weiß welches Sie meinen.
Klaus
00:34:30
Das ärgert mich, mir fällt der Name nicht
Hans
00:34:33
Also,
Klaus
00:34:33
ein. Da ist,
Hans
00:34:36
Ja, Aber da sind Sie erst mal untergekommen?
Klaus
00:34:39
Da bin ich untergekommen, ne?
Hans
00:34:41
Aha. Ähm, dann war quasi dieser...
Klaus
00:34:43
Da war die Corona-Zeit. Das weiß ich, noch genau...
Hans
00:34:50
War das denn jetzt...
Klaus
00:34:50
ist es länger geblieben, ne?
Hans
00:34:51
War das denn jetzt, ähm, eine Folge, des Unfalls.Ja. Also, Unfall, und dann kam irgendwie das Heim,
Klaus
00:34:58
Nee, ich hätte, ich hätte nicht nach Hause gekonnt. Ich... den... den Arm hatte ich verbunden. Der musste ruhig gehalten werden. Jetzt zittert das da wieder so
Hans
00:35:10
Ja. Das ist
Klaus
00:35:12
Das ist dieses Parkinson.
Hans
00:35:15
Das ist Parkinson, ja.
Klaus
00:35:16
Aber das kam nicht durch den Unfall, ne?
Hans
00:35:20
Ich würd gern noch einmal so zurückblickend sagen, Autofahren, äh, sind Sie gerne Auto gefahren? Oder war das einfach notwendig?
Klaus
00:35:27
Ja. Ich hatte mir ein neues Auto noch gekauft. Wie das alles vorbei war... wie ich wieder so weit war. Da hab ich gedacht, das musst du so schnell wie möglich überwinden.
Hans
00:35:40
Ja.
Klaus
00:35:40
Hatte einen Automatikwagen, den hab ich auch wieder genommen. Hab mir ein neues Auto gekauft. Aber das hat gut geklappt.
Hans
00:35:50
Hhm hm
Klaus
00:35:51
Ich hab gedacht, dass ich Angst hätte, wieder zu fahren. Aber das hat mir nichts ausgemacht. Das hab ich überwunden, Schnell. Dass ich wieder fahren konnte
Hans
00:36:01
Ja. Dann sind Sie also nicht direkt nach dem Unfall ins Krankenhaus. sondern, das war schon
Klaus
00:36:06
eine
Hans
00:36:06
noch eine Zeit dazwischen
Klaus
00:36:08
Ja.
Hans
00:36:08
Ääh... Ins ins Heim, mein ich ins
Klaus
00:36:12
Ins Heim, ja. Ich konnte nicht alleine zu Hause
Hans
00:36:17
Ja.
Klaus
00:36:17
fertig werden.
Hans
00:36:18
Ja. Dann war als eine Übergangsstation, und Sie sind danach aber noch wieder in Ihre Wohnung gekommen.
Klaus
00:36:24
Ja.
Hans
00:36:24
Gut. Okay, dann hab ich ...
Klaus
00:36:26
Da war ich in der Wohnung noch drin, ne?
Hans
00:36:29
Ja.
Klaus
00:36:30
Da konnte ich noch ...
Hans
00:36:32
Aber ... autofahren
Klaus
00:36:33
Auto, ach so. Die ... Dadurch bedingt ... da muss ich denn noch mal ausholen. Ich hatte so ... Ich war zu Hause. Ich kam vom Einkaufen. Und ... da ist mir so schwindelig geworden. Ich hatte kurz vorher mit Kollegen telefoniert, ne? Der war ... Der Vater ... Der Sohn. ... Der war bei der Berufsfeuerwehr ... In der Leitstelle, ne? Und da hatte ich zum Glück die Nummer vom Handy ... die hab ich gespeichert gehabt. Da konnte ich hatte auf einmal son Drehschwindel bekommen, dass mir schlecht geworden
Hans
00:37:19
Ja
Klaus
00:37:19
ist. Ich hab gedacht, jetzt ist aus. Ich wusste nicht mehr, wo oben und unten ist. Das war schrecklich. Das habe ich noch nicht gehabt. Da kam ich vom Einkaufen. Ich hatte alles ausgepackt, mein Geld, was man so macht. Ich hatte das weggepackt. Da hatte mein Schwager den Wagen nachher noch weggebracht. Weil ich hatte eine Tiefgarage. Weil ich konnte das nicht mehr fahren.
Hans
00:37:50
Und so Schwindel ist ja...
Klaus
00:37:52
Dieser Drehschwindel, ja, da wusste ich nicht, wo oben und unten war. Da hab ich zum Glück die Tasten noch drücken können, wie auch immer ich das geschafft hab. Das, der hörte meine Stimme, wusste, dass schon was los war. Dass ich nicht so sprechen konnte, hat er sofort den Krankenwagen gerufen.
Hans
00:38:20
War das jetzt so ein einmaliges Geschehen?
Klaus
00:38:23
Ja ist Polizei. Die wussten gar nicht, was war... die mussten die Wohnung aufbrechen. Die
Hans
00:38:31
ja.
Klaus
00:38:32
Tür. Das war eine Aktion, aber das habe ich jetzt nicht alles mitgekriegt, zum Glück. ja.
Hans
00:38:41
Aber war das jetzt Durchblutungsstörung, war das irgendwas einmaliges oder.... was, das dann behandelt werden konnte? Oder haben Sie seitdem öfter Schwindelanfälle, oder Attacken?
Klaus
00:39:02
diesen Drehschwindel. Das war so ein großer, boah. da darf ich überhaupt nicht dran denken. So, das wollte ich noch sagen, was wichtig war, was mir passiert ist. Erlebt hab ich schon viel Aber hat ja jeder sein Paket.
Hans
00:39:21
Aber schon einiges an heftigen Erlebnissen, ne?
Klaus
00:39:24
Ja.
Hans
00:39:24
Ja. Und dann kommt die Krankheit, der Parkinson eben da drauf, der so lanmgsam immer dööfer wird, immer schlechter, ne? Ja. Für mich kam das jetzt so rüber...
Klaus
00:39:40
Hier... hier bin ich gelandet, durch meine Schwester die eeh, da war son Platz frei,da musste ich, da war ich, nicht
Hans
00:39:59
Unten in der, in der Hausgemeinschaft.
Klaus
00:40:00
Ja.
Hans
00:40:01
Ja.
Klaus
00:40:02
Entschuldigung, in der Hausgemeinschaft.
Hans
00:40:04
Ja,
Klaus
00:40:05
Das war erschreckend für mich. Ich war ja, ich konnte normal denken, ne? Entschuldigung , das ich so, das war so grausam. Ich hab gedacht, ach darf ich gar nicht daran denken. Ja, das ist. Bin ich auch nicht
Hans
00:40:24
Ja, das ist, aber wenn man jetzt mit Demenz im Leben nichts zu tun hat, und dann kommt man in so eine Situation rein, wüsste ich auch nicht, wie ich das verarbeiten soll. Ich habe jetzt beruflich immer damit zu tun, dann
Klaus
00:40:34
Ja, ja dann
Hans
00:40:35
Dann ist das ein bisschen ein anderer Eindruck.
Klaus
00:40:36
Ja, ja, ich sehe es. Sie wissen
Hans
00:40:37
da sieht man auch mal die guten Seiten, wenn man das denn so nennen möchte.
Klaus
00:40:39
Für sie ist das was anderes.
Hans
00:40:41
Ja. Das war nur die Übergangslösung, und dann sind sie in dieses Zimmer gekommen.
Klaus
00:40:46
Ja, da wurde hier was frei, und dann habe ich das Zimmer bekommen, zum Glück, ne?
Hans
00:40:53
Ja. Ihre Situation hatte sich jetzt durch den Parkinson so verschlechtert, dass das Heim die bessere Lösung war?
Klaus
00:41:01
Ja Ja. Das ist
Hans
00:41:02
Also ins Heim gegangen ist?
Klaus
00:41:03
Das
Hans
00:41:03
Ja.
Klaus
00:41:03
ging zu Hause nicht mehr.
Hans
00:41:05
Ja.
Klaus
00:41:08
Allein, das Autofahren nicht, weiß ich nicht, ob das alles richtig gemacht... genau, aber ich hatte keine andere Wahl, weil ich nicht mehr klar komme zu Hause
Hans
00:41:22
Ja
Klaus
00:41:23
alleine, ne?
Hans
00:41:31
Das Autofahren, ist das etwas, das Sie vermissen?
Klaus
00:41:31
Ja.
Hans
00:41:35
Wenn man so wie Sie nach dem Unfall wieder einsteigt, und auch sehen will, dass man wieder wieder dran kommt,dann muss man das schon mögen.
Klaus
00:41:42
Das tut dann schon weh. Ich konnte den Wagen gut verkaufen. Ich hatte den angerufen. Der Verkäufer hatte ja auch ein gutes Verhältnis zu. Der suchte für seinen Vater einen Wagen.
Hans
00:41:56
Der
Klaus
00:41:59
der, das kennen Sie bestimmt, in Werden, der Boden. Kennt Sie das?
Hans
00:42:05
Ja. Dem Namen nach, ja.
Klaus
00:42:05
Ja, ja. Der Verkäufer, der war so unheimlich nett, da hatte ich einen guten Kontakt mit. Und der hatte für seinen Vater so ein Auto gesucht. Sie sind öfter nach Italien gefahren. Brauchte ich mich um nichts zu kümmern. Der hat den abgeholt, den, weil ich das nicht mehr konnte. Der ist in die Tiefgarage. Hat er den Schlüssel gehabt. Hat er abgeholt. Hat alles abgewickelt, was abzuwickeln war. Brauchte mich um nichts zu kümmern. Ja. Und habe ich viel Geld für gekriegt da.
Hans
00:42:46
Ja. Haben Sie denn immer Opel gefahren oder auch andere Marken?
Klaus
00:42:50
Ne, das war der... Der Japanische. Der... ach...Japan... ach...
Hans
00:43:00
Nissan, Honda, Hunyiadi
Klaus
00:43:01
Ja, Hyundai.
Hans
00:43:04
Aah Hyundai heißt so wird es ausgesprochen.
Klaus
00:43:05
Hyundai. Ja,gut. Und, das war das richtige Stichwort.
Hans
00:43:10
Ja, ja, Hhm hm.
Klaus
00:43:13
Hyundai. Ja, der Wagen
Hans
00:43:17
Hhm?
Klaus
00:43:17
Der war Automatikwagen.
Hans
00:43:19
Hhm hm.
Klaus
00:43:20
Der war zufrieden, dass er den kriegte, kriegen konnte. Das hat alles gut geklappt. Das waren so Erlebnisse, ne?
Hans
00:43:28
Mhm.
Klaus
00:43:32
War da noch was Wichtiges?
Hans
00:43:34
Ja, ich könnte jetzt noch mal nachhaken. Reisen, fallen Ihnen noch irgendwelche besonderen Ziele ein, wo wo es besonders schön war? Das war die Uhr.
Klaus
00:43:47
Das ist die sprechende
Hans
00:43:48
Ja,
Klaus
00:43:48
Uhr? Ja, die Zugspitze... Und die... Ja, Oberösterreich. Das war so ein Hauptziel. Da waren wir ein paar Mal. Und im Wintersport... Da haben wir auch Skifahren gemacht. Wo war ich da? Da war... da war ich... da müssen wir wieder ausholen. In Bayerisch Eisenstein... Das war im Bayerischen Wald. Das war auch schön da. Da sind meine Neffen, die waren, junge Burschen...haben uns mal besucht. Und da bin ich mit denen in die Loipe gegangen, die haben sich gewundert, dass ich so gut drauf war, dass ich so sportlich war das war... Da bin ich denen weggelaufen. Hat mit dem Alter nicht immer was zu tun, ne? Die Älteren, die sportlich sind, die können auch gut Ski fahren. Ja, aber hat Spaß gemacht.
Hans
00:44:54
Ja, das sieht man Ihrem Gesicht an.
Klaus
00:44:55
Ja.
Hans
00:44:56
Schön.
Klaus
00:44:56
Da freu ich mich drüber
Hans
00:45:01
Also war jetzt mehr so Langlauf.
Klaus
00:45:02
Das waren meine Neffen. Da von der Frau... die Schwester, die leider auch verstorben ist.
Hans
00:45:10
Ja.
Klaus
00:45:11
Die... die haben uns, die Söhne... zwei Stück... die... in München hatten die ein Haus gehabt, die hatten uns, da war das nicht weit weg, ne?
Hans
00:45:23
Ja.
Klaus
00:45:24
Von...vom Urlaubsort.
Hans
00:45:27
Ja.
Klaus
00:45:27
Die haben uns da besucht.
Hans
00:45:29
Und dann eine sportliche Niederlage hinnehmen müssen.
Klaus
00:45:30
Ja. Da kommt doch Freude auf, wenn ich daran denke...nicht wegen der Niederlage, aber
Hans
00:45:41
Na klar. Aber ist auch schön...
Klaus
00:45:46
Ja, das waren schon sehr schöne Erlebnisse.
Hans
00:45:46
Völlig klar
Klaus
00:45:49
Hat nicht nur Negatives gehabt, ne?
Hans
00:45:52
Aha...
Klaus
00:45:55
Ja...
Hans
00:45:56
Ja... Freizeit. Ich würde gerne noch so ein bisschen wissen... Lesen... Musik hören... Gibt es da noch irgendwas, was Ihnen Spaß gemacht hat?
Klaus
00:46:04
Ach so.
Hans
00:46:06
War nicht so die... nicht so entscheidend?
Klaus
00:46:08
So entscheidend war das nicht für mich... ich verstehe was sie meinen, aber so lesen... Kann ich jetzt sowieso nicht mehr.
Hans
00:46:18
Ja.
Klaus
00:46:18
Ich müsste auch dringend zum Augenarzt. Das sind alles so Probleme, die ich hab hier. Dass ich die Augen mal überprüfen lasse, dass ich eine Lesebrille, oder Fernsehbrille, neue haben muss.
Hans
00:46:33
Also Sie haben schon eine, aber die funktioniert nicht mehr, oder reicht nicht mehr?
Klaus
00:46:37
Nee, die reicht nicht.
Hans
00:46:38
Ja. Aber beim fernsehene... Sie haben ja einen Fernseher stehen das klappt schon noch?
Klaus
00:46:45
Da
Hans
00:46:45
Ja?
Klaus
00:46:45
kann ich gut gucken. Das klappt gut.
Hans
00:46:48
Ich hab in der, in der Dokumentation gelesen, dass Ihnen die WAZ und die... die Zeitung lesen,dass Ihnen das wichtig ist, oder wichtig war?
Klaus
00:46:57
Das war immer wichtig für mich. Dieses... ich hatte die WAZ, immer. Aber, die kann ich leider nicht mehr hand haben. Durch das Blättern, das geht nicht mehr. Die...
Hans
00:47:13
sind Sie jetzt mehr auf das Fernsehen und auf die Nachrichten angewiesen?
Klaus
00:47:15
Ja, genau.
Hans
00:47:18
Aber ist schon noch Tagesgeschehen... ist schon noch wichtig?
Klaus
00:47:20
Ja. Das ist für mich wichtig. Da sind so viel gute und schlechte Nachrichten.
Hans
00:47:27
Ja.
Klaus
00:47:27
Aber man muss da durch; auch bei den Schlechten, ne?
Hans
00:47:32
Sie hatten gerade schon mal erwähnt; bei dem Autounfall, dass Sie gebetet hätten, haben Sie gesagt und ich sehe da vorne ein Cruzifix der Glauben spielt schon eine Rolle für Sie?
Klaus
00:47:43
Das ist wichtig. Aber das war für meine Frau auch wichtig. Ich hatte immer, ich hatte das Glück, hab ich das schon zuhause gehabt, das wollte ich, hatte meine Schwester, das wollte ich unbedingt haben. Das war für meine Frau auch wichtig.
Hans
00:48:03
Ja.
Klaus
00:48:03
Meine Frau war katholisch, ich bin evangelisch. Aber wir haben, katholisch, ich war... wir haben Katholisch geheiratet. Das war zu der Zeit, da war damals der, der ist bei der, der, die... meine Schwester, die waren befreundet damit. Der Probst, der ist der Probst geworden, der Engel. der war bei unserer Hochzeit, hat der Witze erzählt, das war ein toller Typ. Ja.
Hans
00:48:36
Ja.
Klaus
00:48:37
Das vergesse ich auch nicht mehr.
Hans
00:48:40
Ja, oft spielt die Konfession gar nicht so die Rolle, sondern der Typ, der den Glauben vermittelt, ne?
Klaus
00:48:46
Ja, genau. So war das. Das war das Wichtigste
Hans
00:48:56
Zur Praxis des Glaubens gehört auch so regelmäßiges Beten, oder solche Dinge, oder Gottesdienst. Gehen Sie hin, oder schauen Sie im Fernsehen.
Klaus
00:49:06
Ich guck mir immer im Fernsehen an nach Möglichkeit. Dass sonntags morgens wird der Gottesdienst, einmal katholisch und dann nächste Woche evangelisch, beide werden übertragen. Da lege ich sowieso Wert drauf. Für mich, ne? da bete ich für mich, wie das so üblich war. Dies Glaubensbekenntnis.
Hans
00:49:34
Ich hab noch so zwei, drei Fragen, die noch so im Hinterkopf liegen. Eine ist, Kinder haben keine gehabt?
Klaus
00:49:39
Nee, wir hatten keine Kinder.
Hans
00:49:43
Ja.
Klaus
00:49:43
Der Hauptgrund war, weil meine Frau, habe ich das noch nicht erzählt, die hatte MS, Multiple Sklerose. Hast du aber schon mal gehört?
Hans
00:49:58
Die Krankheit kenn... also ja.
Klaus
00:49:59
Die hatte, die hatte auch so früh schon Sehstörungen, da haben wir gesagt, da haben wir drauf verzichtet. Da hatte man, die waren früher nicht, noch nicht so weit, dass man das vernünftig behandeln konnte. Sie hatte wohl Cortison immer viel genommen. Und das war auch eingedämmt, wir waren, haben ja die Urlaube noch gemacht. Das zum Glück, das hatte gut geklappt, wie, dass wir noch in Urlaub fahren konnten. Auch im Winter Aber die Krankheit kennen Sie, ne?
Hans
00:50:40
Kenn ich, ja. gibt ganz, ganz schwere Verläufe. Ne?
Klaus
00:50:43
Ja.
Hans
00:50:46
Wo am Schluss dann irgendwie alles nicht mehr funktioniert.
Klaus
00:50:50
Ja, blöderweise hat sie dann den Scheiß-Gehirntumor dieses Glioblastom noch gekriegt. Da war, da ist es noch schlimmer geworden. Aber zum Glück - hört sich zwar auch blöd an - dass sie da im Hospiz war. Habe ich schon mal gesagt, ne?
Hans
00:51:16
Ja, in Werden, ne?
Klaus
00:51:17
In Werden, ja.
Hans
00:51:18
Und das ist jetzt so 10 Jahre her, oder? wie, wann war das so ungefähr?
Klaus
00:51:24
Ja, die ist am 6. Dezember 2012 verstorben meine Frau. Am Nikolaus war das. Ja. Können Sie sich ja ausrechnen. Wie lange das schon her ist, ne? Aber vergessen kann man so was nicht
Hans
00:51:49
Nein. Und da vorne auf dem Fernseher, das ist ein Bild ihrer Frau?
Klaus
00:51:55
Ja.
Hans
00:51:56
Und das, was da steht? ja.
Klaus
00:51:58
Ja, ist auch ein Bild drauf. Das kleine, das kleine Bild.
Hans
00:52:04
Ah ja, das sehe ich jetzt nicht, weil es so rechts rum steht. Aber am Bett. Ja.
Klaus
00:52:05
Ich seh, ich sehe das vom Bett aus, das war mir wichtig, dass ich da immer drauf guck. Da hat meine Schwester diese Beleuchtung, die ist jetzt an, ne?
Hans
00:52:24
Ja, ist an. So ein bisschen so, äh,
Klaus
00:52:28
ja,
Hans
00:52:28
ja wie nennt man das?
Klaus
00:52:29
drumgewickelt.
Hans
00:52:29
Klaus
00:52:29
So eine, eine Art Weihnachtsbeleuchtung.
Hans
00:52:34
Genau. - Wenn Sie noch einen Wunsch hätten, egal ob realistisch oder nicht, würde Ihnen da was einfallen?
Klaus
00:52:41
Ja, dass, es ist hier so ein bisschen besser geht.
Hans
00:52:51
und letztendlich gibt's ja beim Parkinson auch Optionen, dass man nochmal mit den Medikamenten, ein bißchen versucht, was zu verbessern Ist da so alles ausgeschöpft, oder gibt's da noch irgendwelche
Klaus
00:53:03
Ich
Hans
00:53:03
Optionen?
Klaus
00:53:05
ärgere mich sowieso, dass, der hat, noch nichts gemacht. Ich hatte den Neurologe, der war ja hier von der LVR, ne? Nannte sich das, ne? Der hatte, ich hab dir gesagt, dass die Finger immer so verkrampfen, ne? Hat der gesagt, der wollte was aufschreiben, ach jetzt kommt wieder... wie hieß der... Magnesium! Das würde das einschränken kann ich mir vorstellen, dass ich da falsch eingestellt bin, ne? Aber hat sich noch nichts getan. Paar Wochen her.
Hans
00:53:46
Dann muss man da nochmal hinter...
Klaus
00:53:47
Ja.
Hans
00:53:47
nochmal nachhaken.
Klaus
00:53:48
Wenn ich da Hilfe haben könnte. Da, das finde ich so bedauerlich. Ich hoffe, dass das dadurch besser wird.
Hans
00:53:58
Das ist die zweite Sache, die Sie der Kollegin, der Sandra, die ich auch nochmal erwähnen möchte, weil sie das Gespräch heute, ein vermittelt hat und einen guten Draht zu Ihnen hat;
Klaus
00:54:07
Ja.
Hans
00:54:08
Sandra können Sie sagen, dass Sie nochmal die Kollegen bittet, in der LVR Klinik nachzuhaken; da muss man nur ein Fax hin schicken und sagen: "Sie wollten doch aufschreiben... das Rezept ist bisher noch nicht eingetroffen." Der braucht nur einen kleinen Denk, also eine kleine Erinnerung.
Klaus
00:54:23
Das muss ich noch mal sagen.
Hans
00:54:26
Der Sandra, und dann hatten wir noch irgendwas, wo wir sagten, die Sandra, können Sie fragen? War, bevor wir, gesprochen haben hatten, wir was... Fällt uns gleich wieder ein. Jetzt brauchen wir nicht drüber nachdenken,
Klaus
00:54:40
Hauptsache.... Hauptsache, ich hab Sie einigermaßen informieren können? Dass sich das für Sie auch gelohnt hat!?
Hans
00:54:49
Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Klaus
00:54:51
Das Gespräch
Hans
00:54:52
Ich bedanke mich vielmals, Herr Mertens, äh, Klaus. Hatten wir gesagt, mein
Klaus
00:54:55
Ja,
Hans
00:54:56
Gott,
Klaus
00:54:56
Klaus.
Hans
00:54:56
ich krieg das nicht rein, Klaus und Hans.
Klaus
00:54:59
Können wir weiter bleiben bei Klaus und Hans.
Hans
00:55:02
Das finde ich auch. Jetzt gleich gibt's Mittagessen. Ist das eine Sache, als letzte Frage, jetzt noch so, zufrieden mit dem Essen, wie das hier so ist, oder?
Klaus
00:55:11
Och, ja. Ich krieg das jetzt angereicht. Ich hab ja die Pflegestufe 4, ne? Da kann ich nicht mehr alles selber machen. Das Frühstück, kann ich, da kann ich, je nachdem, wie ich aufgelegt bin, hab ich noch selber machen können. Jetzt Frühstück, ne? Aber Mittagessen, da kriegt ich das ange... das steht mir ja zu, bei der Pflegestufe, Aber, dass man so abhängig, ist, ne?
Hans
00:55:46
Aber wie gesagt, die Sandra nochmal, kann nochmal die Kollegen erinnern, die nochmal den Doktor von der LVR-Klinik erinnern können an das Magnesium. Ich hoffe, und wünsche Ihnen, dass das noch mal ein bisschen nach vorne, also ein bisschen was bringt, und mit den Fingern ein bisschen besser wird.
Klaus
00:56:03
Ja. Vielleicht hab ich ja Glück, ne.
Hans
00:56:08
Okay. Klaus, ich danke dir.
Klaus
00:56:11
Ich, das war ein nettes Gespräch.
Hans
00:56:14
Das fand ich auch.
Klaus
00:56:15
Du bist ein netter Mensch. Darf ich das mal so sagen?
Hans
00:56:18
Das ist sehr nett, danke.
Klaus
00:56:19
Das macht viel aus, wenn ich vernünftig, man kann doch nicht alles plötzlich loswerden, ne? Aber wir haben ja einiges erzählt.
Hans
00:56:29
Ja, und das ist eine Momentaufnahme. Das, was jetzt so gekommen ist, eingefallen ist, das war genau das Richtige, ne?
Klaus
00:56:36
Ja.
Hans
00:56:37
Ja,danke dir.
Klaus
00:56:38
Das macht mir viel aus.Ganz viel, mir viel aus, so. Ich bedanke mich auch für das Gespräch.
Hans
00:56:49
Ja. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht. Feedback wäre in jedem Fall möglich auf ruhrtal.letscast.fm. Alles klein geschrieben. Und es würde mich natürlich freuen, wenn ihr mal wieder reinhört. Bis dann.