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#68 - die Elbe

07.11.2025 23 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die allermeiste Zeit ihres Lebens hat die am 5.6.1938 geborene Bewohnerin mit der ich in dieser Folge spreche in Wittenberge gelebt. Angefangen hat sie als Lehrerin an einer damals sogenannten Hilfsschule, „um vom Dorf wegzukommen“, wie sie sagt; ihren Mann, einen Kollegen, hat sie dort kennen gelernt, der starb vor sieben Jahren. Sie erwähnt gemeinsame Reisen nach Namibia und nach Washington; die Elbe hatte es ihr angetan. Vor kurzem ist sie aber nach Essen umgezogen; wo mittlerweile ihre Tochter wohnt.


Das Gespräch haben wir am 28.10.2025 um 10 Uhr geführt.
 
Wittenberge:
 
 
Hilfsschule:
 
Seit 1911 gibt es in Wittenberge die damals sogenannte Hilfsschule; heute:  Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“ des Landkreises Prignitz
 
 
 
Rückmeldungen sind möglich unter:
 

Transkript

Stephanie
00:00:10
Ruhrtal. Biografische Geschichten aus dem Pflegeheim. Hallo und herzlich willkommen zum Podcast Ruhrtal. Hier könnt ihr Bewohnern und Bewohnerinnen von Pflegeheimen zuhören, die aus ihrem Leben erzählen. Neue Folgen gibt es jeweils am ersten und am dritten Freitag des Monats.
Hans
00:00:37
Hallo auch von mir. Mein Name ist Hans und ich bin Altenpfleger. Da die Gästin dieser Folge am Nachmittag vor der Aufnahme freudig zugestimmt und spontan einiges erzählt hat, halte ich es für vertretbar, die Aufnahme des Gesprächs, das am folgenden Vormittag stattfand, zu veröffentlichen, obwohl sie morgens, wie ich jetzt weiß, weniger redefreudig ist und zeitweise wohl auch überfordert war, von der Anforderung, ihre Erinnerungen in Worte zu fassen.
Frau Cordes
00:01:05
Guten Morgen. Guten Morgen.
Hans
00:01:08
Wie sind Sie denn heute so in den Tag gekommen?
Frau Cordes
00:01:11
Einwandfrei. Ich habe gefrühstückt. Vorher wurde ich angezogen.
Hans
00:01:17
Ja.
Frau Cordes
00:01:17
Das war's.
Hans
00:01:19
Ja. Brauchen Sie...
Frau Cordes
00:01:21
Und um halb zwölf gibt's Mittag.
Hans
00:01:24
Ja. Bis dahin müssen wir fertig sein.
Frau Cordes
00:01:26
Hhm hhm
Hans
00:01:27
Aber das schaffen wir. Morgens; gibt es irgendwelche Dinge, die Ihnen morgens wichtig sind, zum Beispiel eine Tasse Kaffee oder muss es einfach so anfangen und dann?
Frau Cordes
00:01:40
Ich hab Sie nicht verstanden
Hans
00:01:43
Ich meine nur, ob es irgendwelche Dinge gibt, die. Ihnen morgens wichtig sind. Eine Tasse Kaffee oder irgendwas. Oder soll der Tag einfach so beginnen?
Frau Cordes
00:01:53
Tasse Kaffee. Und dann da, um halb fünf gibt's Abendbrot
Hans
00:01:59
Mhm, aber das ist noch lange hin. Ähm, jetzt haben wir erstmal den Vormittag. Vormittags verbringen Sie hier, eher so im Zimmer, oder nehmen Sie auch mal an den Angeboten teil?
Frau Cordes
00:02:12
Heute wäre Gedächtnis.
Hans
00:02:15
Gedächtnistraining am Dienstag, ja. Gibt es irgendein Angebot, was Sie besonders gerne machen?
Frau Cordes
00:02:22
Ja, Sport.
Hans
00:02:23
Sport, hm, Also, Kegeln und Gymnastik. Morgen und übermorgen. Naja, viel mehr gibt's aber nicht, ne, oder?
Frau Cordes
00:02:32
Ja.
Hans
00:02:33
aber gut. Wird hier schon einiges getan, um alle Wünsche zu befriedigen, oder verschiedene Interessen zu berücksichtigen. Sagen wir mal so.
Frau Cordes
00:02:43
Mhm
Hans
00:02:43
Gut geboren wurden Sie am 05.06.
Frau Cordes
00:02:47
38.
Hans
00:02:48
38. Ja.
Frau Cordes
00:02:49
Ganz schönes Alter
Hans
00:02:50
Ah,
Frau Cordes
00:02:52
In Wittenberge an der Elbe.
Hans
00:02:55
Ähm,
Frau Cordes
00:02:55
Und meine Tochter studierte in Berlin und lernte dort ihren Mann kennen.
Hans
00:03:03
Aha.
Frau Cordes
00:03:04
Und ihr Mann studierte historische.
Hans
00:03:12
Ja. Also, Geschichte.
Frau Cordes
00:03:14
Ja
Hans
00:03:14
Ja. Und das war an der Uni Berlin, damals noch Ost und West. Berlin, West.
Frau Cordes
00:03:21
Nein. Ost.
Hans
00:03:23
Aha, ja.
Frau Cordes
00:03:24
Humboldt-Universität.
Hans
00:03:26
Humboldt-Universität. Ja. Das heißt, Wittenberge, Sie waren da auch geboren, 38, das war ja natürlich noch vor der DDR. Lassen
Frau Cordes
00:03:35
Lassen
Hans
00:03:36
Sie uns erstmal die Zeit besprechen. Geboren und
Frau Cordes
00:03:41
gespielt.
Hans
00:03:44
Ja, ja, genau. Was haben Sie denn so, gespielt? das kommt auch. Aber können wir auch erst beantworten.
Frau Cordes
00:03:50
Weiß ich nicht.
Hans
00:03:51
Nee. Also wissen Sie nicht, ähm, es war mehr, also oft ist so, man lebt mehr ländlicher, dann kann man mehr so im Wald spielen. Und, ähm,
Frau Cordes
00:04:01
hm.
Hans
00:04:02
Aber ist zu lange her.
Frau Cordes
00:04:04
Ist schon lange her.
Hans
00:04:05
Und spielt keine Rolle mehr. Haben Sie irgendeine Freundin gehabt, an die Sie sich heute noch erinnern?
Frau Cordes
00:04:11
Ja, mal ist ...
Hans
00:04:15
Ja?
Frau Cordes
00:04:16
Aus der Zeit
Hans
00:04:17
Mhm, das kam später. Aber Wittenberge habe ich richtig mitbekommen da haben Sie dann auch ganz lange gelebt und eigentlich immer bis jetzt.
Frau Cordes
00:04:28
Mhm.
Hans
00:04:29
Ja.
Frau Cordes
00:04:31
Immer
Hans
00:04:32
Ja.
Frau Cordes
00:04:32
eigentlich und gearbeitet.
Hans
00:04:34
Ja, aber dann müssen Sie das ja ganz, ganz doll vermissen.
Frau Cordes
00:04:40
Naja, ich war an der Hilfsschule. Und mein Mann war auch dort.
Hans
00:04:47
Ja, ja,
Frau Cordes
00:04:48
Und so haben wir uns kennengelernt.
Hans
00:04:52
Aha, also beim Beruf?
Frau Cordes
00:04:53
Mhm.
Hans
00:04:55
Ja.
Frau Cordes
00:04:57
Und mein Mann ist vor sieben Jahren gestorben.
Hans
00:05:02
Sie sind aber erst noch
Frau Cordes
00:05:03
in Wittenberge
Hans
00:05:03
geblieben. Oder sind Sie dann sofort hier hingekommen?
Frau Cordes
00:05:06
In Wittenberge geblieben
Hans
00:05:09
Ja. Und hierhin
Frau Cordes
00:05:11
Hans
00:05:11
sind Sie dann gekommen, weil Ihre Tochter hier, hier wohnt?
Frau Cordes
00:05:15
Meine Tochter, die war hier. Und, äh, weiter weiß, ich
Hans
00:05:26
Die wohnt hier und dann
Frau Cordes
00:05:27
Hans
00:05:27
sind Sie jetzt hier hingekommen,
Frau Cordes
00:05:29
ja.
Hans
00:05:30
damit sie Sie öfter besuchen kann? Und so, ne?
Frau Cordes
00:05:34
Eine Tochter habe ich nur. Und die wohnt hinterm Berg
Hans
00:05:41
Ah ja, aha.
Frau Cordes
00:05:43
Hhm hhm
Hans
00:05:44
also hat sie es nicht so weit und kann vorbeikommen.
Frau Cordes
00:05:47
Kann täglich kommen.
Hans
00:05:49
Ah ja, das ist gut. Kommt die immer nachmittags?
Frau Cordes
00:05:51
Mhm. Um 16 Uhr
Hans
00:05:54
genau, das ist gut. Wenn man so Gewohnheiten hat, auf die man sich verlassen kann, ne? Nochmal zurück zur Kindheit. 38. Das heißt, bei Kriegsende, waren Sie sieben Jahre. und hätten auch schon so ein bisschen was vom Krieg mitbekommen können. Haben Sie da Erinnerungen
Frau Cordes
00:06:15
Bitte?
Hans
00:06:17
Haben Sie Erinnerungen an die Zeit vom Krieg?
Frau Cordes
00:06:20
Nee
Hans
00:06:21
Waren Sie da noch zu jung oder war da in der Gegend nichts los?
Frau Cordes
00:06:26
In der Gegend war nichts
Hans
00:06:27
Ja,
Frau Cordes
00:06:28
los. Und dann sind wir nach Wittenberge gekommen. Weil meine Großeltern da waren. Und die sind geflüchtet mit einem Wagen. Und einem Pferd.
Hans
00:06:40
Aha.
Frau Cordes
00:06:41
Und ich bin dort zur Schule gegangen.
Hans
00:06:45
Aha. Das heißt, Ihre Großeltern sind weiter Richtung Westen und Sie sind quasi vom Osten nach Wittenberge gekommen?
Frau Cordes
00:06:55
Mhm.
Hans
00:06:56
das heißt, Sie sind nicht in Wittenberge geboren oder waren Sie vorher schon da auch geboren worden?
Frau Cordes
00:07:03
Nein.
Hans
00:07:04
Nein?
Frau Cordes
00:07:05
Sondern ich war in Wittenberge. Und habe dort gespielt und gerechnet. Und Weil
Hans
00:07:18
Ja.
Frau Cordes
00:07:18
was wollten die noch wissen?
Hans
00:07:20
Erstmal sind wir jetzt noch so Kindheit, Schule Sie selber waren ja auch in der Schule, nicht nur später Lehrerin. sondern waren auch in der Schule. Hat Ihnen die Schule denn Spaß gemacht?
Frau Cordes
00:07:32
Und meine Tochter ist zur Schule gegangen, in Karstädt. Bei Perleberg. Und was war, Ihre Frage
Hans
00:07:47
Ja, ich wollte jetzt noch ein bisschen von Ihrer eigenen Schulzeit wissen. Waren Sie eine gute Schülerin?
Frau Cordes
00:07:56
Bitte?
Hans
00:07:58
Die
Frau Cordes
00:07:59
Ja und ich wurde geschickt in die Schule nur als gute Schülerin.
Hans
00:08:08
Ja. Hatten Sie auch Lieblingsfächer?
Frau Cordes
00:08:11
Ja. Mathe, Deutsch.
Hans
00:08:13
Aha. Und das sind auch die Fächer, die Sie später hauptsächlich unterrichtet haben?
Frau Cordes
00:08:19
Mhm.
Hans
00:08:19
Mhm.
Frau Cordes
00:08:20
Und ich habe in Dresden studiert. Und? Was war noch?
Hans
00:08:27
Jetzt können Sie mal
Frau Cordes
00:08:27
Hans
00:08:28
so ein bisschen erzählen. Gibt es irgendwelche Besonderheiten Das war ja dann in der damaligen DDR.
Frau Cordes
00:08:35
Mhm.
Hans
00:08:36
Gibt es da irgendwelche Besonderheiten, die man erzählen könnte? was wir hier nicht so gut wissen? War das Studium irgendwie besonders...
Frau Cordes
00:08:47
Das Studium war Mittelschule. Und ich bin aber nachher in der Unterstufe eingesetzt worden und bin zur Hilfsschule gegangen.
Hans
00:08:59
Ja.
Frau Cordes
00:09:00
Um vom Dorf wegzukommen
Hans
00:09:05
Aha
Frau Cordes
00:09:06
und
Hans
00:09:07
die Hilfsschule war dann direkt in Wittenberge, oder?
Frau Cordes
00:09:09
Ja. Und da bin ich 30 Jahre gewesen.
Hans
00:09:12
Ja.
Frau Cordes
00:09:14
Und...habe studiert.
Hans
00:09:18
Ja.
Frau Cordes
00:09:18
Und gelernt.
Hans
00:09:19
Hilfsschule, das heißt, das waren Schüler oder Kinder die nicht so gut waren und die ein bisschen mehr Unterstützung brauchten.
Frau Cordes
00:09:28
Ja?
Hans
00:09:29
Ja? Haben Sie sich dem auch, also jetzt in erster Linie, um vom Dorf wegzukommen, haben Sie gesagt, aber gab's dann da mit der Arbeit so ein gewissen...
Frau Cordes
00:09:40
Und dann habe ich an der Humboldt-Uni studiert.
Hans
00:09:44
Ja?
Frau Cordes
00:09:45
Um mit den Kindern besser umzugehen.
Hans
00:09:48
Ah ja, nochmal ein Zusatzstudium.
Frau Cordes
00:09:50
Ja.
Hans
00:09:50
Aha.
Frau Cordes
00:09:52
Und meine Tochter hat studiert und einen Westfalen geheiratet.
Hans
00:09:59
Ja.
Frau Cordes
00:09:59
Also
Hans
00:10:00
Aha.
Frau Cordes
00:10:01
Praktikum gemacht.
Hans
00:10:04
Ah ja. Aha.
Frau Cordes
00:10:05
Und...
Hans
00:10:07
Ich würde aber gerne nochmal zu der... dazu zurückkommen,dass Sie Ihren Mann bei der Arbeit kennengelernt
Frau Cordes
00:10:14
Ja.
Hans
00:10:14
haben. Der war auch Lehrer.
Frau Cordes
00:10:17
Hhm.
Hans
00:10:17
Da. Und was hat Ihnen so besonders an ihm gefallen? Können Sie das noch erinnern?
Frau Cordes
00:10:23
Ne. Die sind nämlich schon 25 Jahre verheiratet.
Hans
00:10:30
Also er war schon verheiratet.
Frau Cordes
00:10:32
Hhm.
Hans
00:10:32
Ja? Aha. Und... Sie hatten mal gesagt ein Sohn von ihm. Nee? - Dann hab ich das falsch verstanden? Hätte ja sein können, dass er schon Kinder aus erster Ehe hat.
Frau Cordes
00:10:47
Mir fällt das sehr schwer
Hans
00:10:50
Kommen wir zu einem anderen Bereich. In der Schule waren Sie beruflich tätig. Ihr Mann auch war der jetzt ein besonders guter Lehrer, dass er Ihnen aufgefallen ist?
Frau Cordes
00:11:02
Ja. Obwohl Lehrer... Können Sie nicht was anderes fragen
Hans
00:11:12
Ja, natürlich kann ich das. Klar. Man lebt ja nicht nur für den Beruf, sondern hat auch Freizeit.
Frau Cordes
00:11:19
Ja.
Hans
00:11:20
Was haben Sie da gemacht
Frau Cordes
00:11:22
Freitag?
Hans
00:11:26
Freizeit. Hobbys. Hatten Sie Hunde.
Frau Cordes
00:11:28
Einen Garten.
Hans
00:11:29
Einen Garten. Also auch Gemüse? Oder mehr so zierpflanzen?
Frau Cordes
00:11:32
Zierpflanzen.
Hans
00:11:35
Zierpflanzen. Der Garten war so der Ort, wo man sich so gemütlich treffen konnte
Frau Cordes
00:11:41
Ja.
Hans
00:11:42
Entspannen konnte. Aber auch Gartenarbeit.
Frau Cordes
00:11:46
Gartenarbeit.
Hans
00:11:47
Ja. Haben Sie einen grünen Daumen? Wie man so sagt, wenn
Frau Cordes
00:11:50
Hans
00:11:50
man besonders gut...
Frau Cordes
00:11:51
Ja
Hans
00:11:52
Ja. Okay. Ich sehe ja auch einige schöne Bilder hier. Ähm. Kunst? Gehört auch mit zu Ihren Hobbys? Oder zu Ihren Interessen?
Frau Cordes
00:12:02
Ja. In den Ferien sind wir immer verreist.
Hans
00:12:05
Aha.
Frau Cordes
00:12:07
Gemeinsam. Und nach... Namibia, Washington, Prag.
Hans
00:12:14
Oh ja. Aha. Jetzt sehe ich das ist äh... Speere, Nashörner
Frau Cordes
00:12:18
Hans
00:12:19
Elefanten...
Frau Cordes
00:12:19
Tiere.
Hans
00:12:21
Ja. Und eine große Giraffe steht da.
Frau Cordes
00:12:25
Ähm...
Hans
00:12:26
Und Ähm... Da stehen auch zwei Fotobände mit Namibia drauf.
Frau Cordes
00:12:31
Ja.
Hans
00:12:32
Namibia... da sind Sie auch hingereist?
Frau Cordes
00:12:33
Ja.
Hans
00:12:36
Ja? Aha Das war aber ja wahrscheinlich Äh... Nach 1990 oder 1989. Also nachdem die Mauer gefallen war. Weil... Vorher konnte man ja nicht reisen
Frau Cordes
00:12:46
Nein. Früher konnte man nicht rüber...
Hans
00:12:49
Ja, genau, genau. Aber danach ja dann schon. Und dann haben Sie das genutzt Washington
Frau Cordes
00:12:54
Washington.
Hans
00:12:55
Können Sie
Frau Cordes
00:12:56
Ja
Hans
00:12:56
dazu. was sagen?
Frau Cordes
00:12:56
War... Ein Freund von meinem Mann, und der wohnte in Washington. Verstehen Sie alles?
Hans
00:13:05
Ja. Und die Mikrofone sind so fein die nehmen alles auf. Also... Ne? Selbst das, was wir nicht hören
Frau Cordes
00:13:13
Hm.
Hans
00:13:18
Also ein Freund ihres Mannes in Washimgton. Und...
Frau Cordes
00:13:18
Einen Sohn aus erster Ehe, der war in Namibia.
Hans
00:13:25
Der war in Namibia? War der beruflich da?
Frau Cordes
00:13:26
? Ja.
Hans
00:13:30
Aha.
Frau Cordes
00:13:30
Tischler.
Hans
00:13:31
Tischler, ja Ich überlege gerade, was ein Tischler, in Namibia beruflich was man da so macht, aber
Frau Cordes
00:13:39
eeh weiß ich nicht.
Hans
00:13:43
Ist er, bildet er dann Leute aus oder hat er da im
Frau Cordes
00:13:46
in der Ausbildung.
Hans
00:13:50
In der Ausbildung. Aah ja. Das hört sich toll an und spannend.
Frau Cordes
00:13:53
Und mein Vater war auch Tischler. Und das war aber Zufall
Hans
00:14:01
aber, Interessant, ja. Da hatten wir noch gar nicht gut, dass Sie drauf kommen, drüber geredet, was Ihre Eltern gemacht haben. Tischler. Und? Ihre Mutter war Hausfrau, oder?
Frau Cordes
00:14:08
Ja.
Hans
00:14:11
Ja?
Frau Cordes
00:14:11
Hausfrau.
Hans
00:14:12
Und? Geschwister? Hatten Sie Geschwister?
Frau Cordes
00:14:15
Zwei.
Hans
00:14:16
Zwei. aha,
Frau Cordes
00:14:17
Die sind beide im Krieg gefallen.
Hans
00:14:19
Ach, ja, ja. Dann waren die schon ein bißchen älter.
Frau Cordes
00:14:21
Und mein Vater auch.
Hans
00:14:25
Ach, Mann. Ja, es gibt Familien die, hat`s wirklich ganz, ganz heftig getroffen, ne? Mann. Tja. einfach nur traurig. Also waren Ihre Brüder aber schon ein bißchen älter?! weil,
Frau Cordes
00:14:42
Ist logisch. Und auf Washington sind wir gekommen, um den Freund zu besuchen. Und das sind drei Wochen.
Hans
00:14:56
Ah ja, das lohnt dann auch. Gerade wenn man jemanden hat, der sich da auskennt und der einem dann
Frau Cordes
00:15:01
da
Hans
00:15:03
zeigen kann,
Frau Cordes
00:15:03
Hans
00:15:03
was schön ist.
Frau Cordes
00:15:07
Reisen, oh, warten Sie, da ist mein Fuß dazwischen.
Hans
00:15:11
Oh, das, der Turnschuh ist stabil. Der hält das aus. Was das Reisen betrifft das, war einfach ne, ähm, Prag hatten sie noch erwähnt, also haben sie einfach gerne gemacht?!!
Frau Cordes
00:15:22
Hans
00:15:25
Reisen, Kunst
Frau Cordes
00:15:28
Garten.
Hans
00:15:30
Und der Garten. Das sind so die Hauptinteressen gewesen. Oder fällt Ihnen noch was ein? anderes Lesen, oder?
Frau Cordes
00:15:37
Ich habe, alle, deutschen Stücke. Aber was, weiß ich nicht
Hans
00:15:46
aber, das war ja, ähm, naja, beruflich Deutsch hatten Sie auch gesagt, ne!!?
Frau Cordes
00:15:51
Hhm.
Hans
00:15:51
ja, Dann muß man ja auch auf dem Laufenden bleiben, ne und Ok, also, das kann man schon fast, als beruflich, werten, So, Sie haben einen großen Fernseher hier stehen, gucken Sie auch manchmal Fernsehen, oder steht der da so?
Frau Cordes
00:16:04
Ja.
Hans
00:16:05
Gibt's Sachen, die Sie gerne gucken Krimis, oder Kochsendungen, ja?
Frau Cordes
00:16:09
Krimis. Krimis liebe ich über alles.
Hans
00:16:13
Ja? Haben Sie auch zum Beispiel den Tatort am Sonntag, gucken Sie den auch
Frau Cordes
00:16:16
Ja, Tatort am Sonntag.
Hans
00:16:21
Ja hm? Haben Sie auch Lieblingsermittler dass Sie sagen, den aus die aus Münster, die finde ich besonders gut, oder die?
Frau Cordes
00:16:28
Aus Münster.
Hans
00:16:30
aus Münster. jetzt guck ich mich noch mal so, ein
Frau Cordes
00:16:30
ein
Hans
00:16:31
bisschen um. Ich seh da einmal
Frau Cordes
00:16:32
Hans
00:16:33
da vorne Bilder, das scheinen Enkelkinder zu sein. Enkelkinder haben Sie auch, ne?
Frau Cordes
00:16:38
Ja. Zwei.
Hans
00:16:39
Zwei.
Frau Cordes
00:16:40
Und beide Abitur. Einer ist 19 und einer 21 und studiert in Aachen.
Hans
00:16:47
Sie sehen auch ein bißchen sportlich aus, da sehe ich einen so ein bisschen im Sportdress, und da noch die Bilder als kleine, kleine Enkelkinder. Aha.Kommen die denn auch mal zu Besuch?
Frau Cordes
00:16:59
Ja.
Hans
00:17:00
Ja. Das ist gut.
Frau Cordes
00:17:01
Und Schwiegersohn auch. Die sind alle hier im, Umkreis.
Hans
00:17:13
Ja dann war das naheliegend, aus Wittenberge dann weg zu kommen, ne?
Frau Cordes
00:17:14
Aber ist mir sehr schwer gefallen.
Hans
00:17:18
Das glaube ich. Das glaube ich. Ja.
Frau Cordes
00:17:18
Wittenberge, ist ja Südbrandenburg.
Hans
00:17:22
Ja.
Frau Cordes
00:17:23
Und es ist mir sehr schwer gefallen.
Hans
00:17:28
Ja. Ja. Stammt die Eiche auch aus der Gegend, und diese Bilder dort? Da ist eine Zeichnung, eine sehr schöne Zeichnung,
Frau Cordes
00:17:36
Hans
00:17:40
von einer Eiche. Und die hatten wir schon,
Frau Cordes
00:17:41
Und die beiden großen Bilder. Die hingen über unserer Couch.
Hans
00:17:48
Ah ja. Aha. Das gibt dann so ein bisschen,
Frau Cordes
00:17:51
Hans
00:17:51
naja, Heimatgefühl ist zu viel gesagt. Aber, So
Frau Cordes
00:17:54
Hans
00:17:54
ein bisschen Erinnerung So ein klein bisschen.
Frau Cordes
00:17:56
Ach, ja.
Hans
00:17:58
Ja.
Frau Cordes
00:17:59
Das ist nicht leicht.
Hans
00:18:02
Das stimmt, ja. Nach so einer langen Zeit, ja.
Frau Cordes
00:18:02
Ja.
Hans
00:18:07
Ja. Aber wenn man wählen muss zwischen engerer Kontakt, zu den Kindern und dort bleiben, dann... naja, trotzdem, das ist, ja. Ja. Können Sie denn vielleicht irgendwie, gut, Heimat kann
Frau Cordes
00:18:30
Hans
00:18:30
man schwer erklären, was das so schön ist. Man ist halt immer da gewesen.
Frau Cordes
00:18:30
Hans
00:18:34
Ne? Aber können Sie noch ein bißchen Werbung für Wittenberge machen? Was ist da so toll?
Frau Cordes
00:18:39
Schwache Menschen zu entwickeln.
Hans
00:18:46
Ja.
Frau Cordes
00:18:48
Und ich habe 14, 40 Jahre da unterrichtet.
Hans
00:18:57
Ja.
Frau Cordes
00:18:59
Aber ich möchte nicht wieder Lehrer werden.
Hans
00:19:03
Aber erinnern Sie sich noch an bestimmte Schüler? Schülerinnen?
Frau Cordes
00:19:06
Hans
00:19:06
die besonders, ähm, die Sie besonders fördern konnten? Oder auch an denen Sie verzweifelt,
Frau Cordes
00:19:19
Alles.
Hans
00:19:20
. Alles vorbei. Ja. Ja. Ist ja auch ganz gut, wenn nichts hängen bleibt, ne? Und das Ganze so ein bisschen stehen bleibt. Also Wittenberge ist so toll, weil Sie da so beruflich etabliert waren und da einfach im Leben gestanden haben. Ja. Und wenn Sie jetzt einen Tourismusführer schreiben müssten. Was würden Sie denn da sagen? Ist die Landschaft da so schön oder?
Frau Cordes
00:19:54
Die Landschaft war schön.
Hans
00:19:55
Ja.
Frau Cordes
00:19:56
Die Elbe.
Hans
00:19:57
Ja.
Frau Cordes
00:19:59
Und deshalb sind die Kinder auch hierher gezogen.
Hans
00:20:02
Ja.
Frau Cordes
00:20:03
Weil es sie erinnert.
Hans
00:20:05
Ja. Also die Ruhr hier hat ein bisschen Ähnlichkeit.
Frau Cordes
00:20:09
Ja.
Hans
00:20:10
Ja. Aha. Das ist glaube ich auch ein schönes Lob an die Ruhr. Am Ende der Gespräche frage ich immer gerne, ob man noch einen Wunsch hat. Aber...
Frau Cordes
00:20:22
Ich hab' keinen Wunsch.
Hans
00:20:25
Keinen Wunsch. Darf auch unrealistisch sein. Also Sie dürfen
Frau Cordes
00:20:29
Reisen.
Hans
00:20:30
Reisen. Ja.
Frau Cordes
00:20:32
Aber es geht nicht mehr.
Hans
00:20:34
Ja. Ja. Aha. Im Rollstuhl. Das heißt, Sie haben hier auch eiene Rollator stehen. Können Sie noch ein paar Schritte machen? oder?
Frau Cordes
00:20:42
Nee.
Hans
00:20:42
Nee. Geht jetzt nur noch der Rollstuhl. Ja.
Frau Cordes
00:20:48
Ja.
Hans
00:20:49
Können die Leute jetzt nicht sehen. Aber da schauen Sie jetzt so richtig, hm... Naja, unglücklich fast aus. Also mit einem Lächeln. Aber... Naja.
Frau Cordes
00:20:58
Ja.
Hans
00:21:01
Wenn Sie auf Ihren Rollstuhl weisen. Ja.
Frau Cordes
00:21:06
Hans
00:21:06
Wir sind jetzt ein bißchen schnell durchgekommen mund ich hab ein bißchen Sorge, dass wir was vergessen haben. Ich muss noch mal gerade so überlegen, ob mir noch was einfällt. Was man noch fragen könnte. Oder fällt Ihnen nocch was ein? Wo Sie sagen... das haben wir
Frau Cordes
00:21:21
Nee.
Hans
00:21:24
Nee. Ihr Mann... Sagten Sie schon, ist vor fünf Jahren verstorben. War
Frau Cordes
00:21:30
War auch Lehrer.
Hans
00:21:32
War auch Lehrer, ja.
Frau Cordes
00:21:33
In der Schule.
Hans
00:21:35
Ja.
Frau Cordes
00:21:35
Bei mir.
Hans
00:21:36
Ja.
Frau Cordes
00:21:37
Und der ist vor sieben Jahren...
Hans
00:21:39
Vor sieben Jahren. Ja. Entschuldigung. Ja. Sagten Sie auch.
Frau Cordes
00:21:48
Tja...
Hans
00:21:48
Und wenn Sie jetzt als letztes würde ich gerne noch wissen. Also ich hatte so ein bisschen... so einen schwankenden Eindruck. Gestern Nachmittag Als ich Sie gefragt hab. Da sahen Sie eigentlich Ganz
Frau Cordes
00:21:57
Hans
00:21:57
So als wenn alles ganz gut läuft. Heute vormittag hab ich jetzt mehr den Eindruck Dass Ihnen die Lage. Die ganze Situation nicht so gefällt. Welcher Eindruck stimmt. denn? Oder
Frau Cordes
00:22:11
Hans
00:22:11
ist es Ist es mal so und mal so?
Frau Cordes
00:22:15
Mal so, mal so.
Hans
00:22:18
Ja. Und Wenn Sie überlegen, was Ihnen hier zu sagt, was gut ist, ich meine, abgesehen davon, dass Sie jeden Tag Besuch bekommen. das wahrscheinlich schon, ne
Frau Cordes
00:22:31
noch
Hans
00:22:32
Fällt Ihnen noch was ein wo, Sie sagen, das ist ja doch ganz schön, also die, die Sportgruppen vielleicht?
Frau Cordes
00:22:36
? Können Sie nicht langsam aufhören zu fragen?
Hans
00:22:41
Ja, kann ich, natürlich. Ja, wenn
Frau Cordes
00:22:44
Hans
00:22:44
Sie sagen, ist gut, dann ist
Frau Cordes
00:22:45
Hans
00:22:45
es gut, ne?
Frau Cordes
00:22:47
Gut.
Hans
00:22:50
Ja. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht. Feedback wäre in jedem Fall möglich auf ruhrtal. letscast. fm. Alles klein geschrieben und das würde mich natürlich freuen, wenn ihr mal wieder reinhört. Bis dann.