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#67 - wie es soll

17.10.2025 33 min

Zusammenfassung & Show Notes

„Where is my husband“ von Raye hört sie momentan gerne; gerade eben ist sie 20 geworden. Sie erzählt, warum es ganz gut war die ersten 11 Jahre lang in einem Ort mit etwa 100 Einwohnern bei Waldbröl groß zu werden; was ihr danach in Mühlheim an der Ruhr (nicht) gefallen hat und was man dort (nicht) machen kann; von Pad Kra Pao und Massaman; vor allem aber berichtet sie eindrucksvoll, warum sie die Ausbildung zur Pflegefachfrau macht.


Am 10.10.25 ermöglichten es Oscar (Folge 58) und Damian (Folge 64), dass Alisa in den letzten Minuten ihres Frühdienstes und kurz vor meinem Spätdienst sich mit mir unterhalten konnte.
 
Waldbröl
 
Au (Sieg)
 
wo ich übrigens in den späten 70ern mal nach einem Iggy Pop Konzert in Köln gestrandet bin und mich dann von meinem Vater abholen lassen musste.
 
Kästchenhüpfen, Himmel und Hölle
 
Wer den Film Mary (2019) schauen will, findet hier kostenpflichtige Möglichkeiten:
 
Pad Kra Pao
 
 
Massaman
 
:mit ihrer Vorliebe für dieses Gericht steht Alisa nicht allein:
In der internationalen TOP 50 Liste der besten Gerichte der Welt des US-Nachrichtensenders CNN hält das Massaman Curry Thai den 1. Platz.
 
 
Rückmeldungen sind möglich unter:
 

Transkript

stephanie
00:00:10
Ruhrtal, biografische Geschichten aus dem Pflegeheim. Hallo und herzlich willkommen zum Podcast Ruhrtal. Hier könnt ihr Bewohnern und Bewohnerinnen von Pflegeheimen zuhören, die aus ihrem Leben erzählen. Neue Folgen gibt es jeweils am 1. und am 3. Freitag des Monats.
hans
00:00:37
Hallo auch von mir. Mein Name ist Hans und ich bin Altenpfleger. Diesmal könnt ihr bei Ruhrtal wieder einer angehenden Pflegefachfrau zuhören. Doch Vorsicht! Junge Leute, die Angst davor haben, diesen Beruf auch ergreifen zu wollen, sollten auf jeden Fall sofort ausschalten. Hallo Alisa!
alisa
00:00:57
Hallo Hans!
hans
00:00:58
ich find's sehr nett, dass du nach Frühdienst, und vor meinem Spätdienst, dich bereit erklärt hast, hier mitzumachen, wie war der Dienst heute?
alisa
00:01:06
Ja, heute war's so ein bisschen stressig, obwohl heute Freitag war, aber, ja, jetzt geht's. Jetzt, wo der Feierabend gleich kommt, dann ist es schon entspannter.
hans
00:01:17
Kennst du das, nach dem Frühdienst, dass man dann auf einmal, wenn die Arbeit durch ist, quasi so richtig so müde wird und, oh!
alisa
00:01:23
Ja, dann, wenn man noch vorher schnell was isst oder so, dann wird das alles noch ein bisschen schlimmer und
hans
00:01:28
Ja.
alisa
00:01:28
dann...
hans
00:01:29
Und hast du eine Methode dagegen? Nichts essen oder was machst du?
alisa
00:01:33
Meistens hab ich eh danach so viel geplant.
hans
00:01:36
Ah, ja.
alisa
00:01:36
Dann kann ich gar nicht schlafen.
hans
00:01:37
Das ist am Besten.
alisa
00:01:38
Ja.
hans
00:01:39
Ich erinnere mich an früher, ich mach mittlerweile fast nur noch Spätdienst, also
alisa
00:01:44
Mh,
hans
00:01:44
aus genau dem Grund, weil ich das nämlich überhaupt nicht leiden konnte, dieses hinterher so fertig und ich hatte dann irgendwann auch nicht mehr die Energie, dass ich eben so viele Sachen mir vorgenommen hab.
alisa
00:01:52
Ja,
hans
00:01:52
Das ist in deinem Alter, ähm, du bist ja noch etwas jünger und Schülerin. natürlich ein bisschen leichter. Gut, hast du denn am Wochenende frei?
alisa
00:01:59
Am Wochenende hab ich nicht frei.
hans
00:02:01
Ach, Mann.
alisa
00:02:02
Ich hab jetzt noch bis Sonntag
hans
00:02:03
Ja
alisa
00:02:03
Frühdienst, dann hab ich einen Tag frei und dann hab ich Spätdienst endlich.
hans
00:02:07
Oh,
alisa
00:02:07
Oh,
hans
00:02:08
ja. Also, "Spätdienst endlich" kann ich gut verstehen, aber einen Tag frei ist auch so eine Unart, ne? Letztendlich hat man ja nicht viel davon.
alisa
00:02:15
Ja, also, ich, bei mir ist das so, Hauptsache ich kann ausschlafen. Also, das reicht mir dann schon.
hans
00:02:23
Na gut, wenn Ausschlafen nicht bis in die Mittagszeit.
alisa
00:02:25
Ja, aber...
hans
00:02:28
Okay, also am Frei geht's auf jeden Fall.
alisa
00:02:31
Genau.
hans
00:02:31
da wir ein bisschen gedrängte Zeit haben, stelle ich einfach so ein paar schnelle Fragen.
alisa
00:02:34
Gerne.
hans
00:02:34
Wann wurdest du geboren?
alisa
00:02:36
2005.
hans
00:02:37
2, aha. Das heißt, ich kann gar nicht rechnen, oh Mann, 20.
alisa
00:02:41
Ja.
hans
00:02:41
Stimmt das.
alisa
00:02:42
20 geworden erst.
hans
00:02:44
Oh, ja. Also, jetzt gerade eben?
alisa
00:02:47
Ja, äh, letzten Monat bin ich
hans
00:02:48
Letzten
alisa
00:02:48
20.
hans
00:02:49
Monat, aha. Und, ähm, du bist schon ein Jahr lang, jetzt ein Jahr ungefähr in der Pflege, in der Pflegeausbildung.
alisa
00:02:55
Genau ich bin jetzt ins zweite Lehrjahr gekommen,
hans
00:02:57
Ja?
alisa
00:02:58
aber also erst am Anfang.
hans
00:02:59
Ja, geboren wurdest du wo?
alisa
00:03:01
In Waldbröl.
hans
00:03:02
Waldbröl. Der Name sagt mir was, aber ich kann es jetzt nicht einordnen, wo es ist.
alisa
00:03:06
Das ist, äh... Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz.
hans
00:03:11
Ja.
alisa
00:03:11
Also, im Westerwald bin ich geboren. Da
hans
00:03:13
Aha.
alisa
00:03:13
komme ich auch her.
hans
00:03:14
Hört sich schon ein bisschen ländlich an.
alisa
00:03:16
Ist es auch. Also, ich habe da elf Jahre gewohnt, zehn, elf Jahre.
hans
00:03:20
Ja.
alisa
00:03:20
Und, ähm, ja, sehr ländlich. Also, ich habe in einem ganz kleinen Dorf gewohnt, nicht mal hundert Einwohner. Und dann bin ich erst nach Mülheim gezogen und jetzt nach Essen
hans
00:03:30
Ja. Nach Essen war jetzt ausbildungsbedingt, oder?
alisa
00:03:33
Nee, äh, nicht ausbildungsbedingt.
hans
00:03:34
Ja. lass uns noch mal nach Waldbröl zurückkommen. Weil das interessiert mich doch, hundert Einwohner, da muss ja zum Beispiel sowas wie, ähm, deine Geburt muss ja ein Ereignis schon sein in so einem Ort. Hundert.
alisa
00:03:48
Ja.
hans
00:03:48
Da weiß ja jeder Bescheid.
alisa
00:03:49
Ja, eigentlich schon. Also, wenn ich auch mal wieder, also das Dorf, wo ich herkomme, das heißt Au-Sieg.
hans
00:03:55
Ja.
alisa
00:03:55
Ja. Weil das an der Sieg ist. Au ist der
hans
00:03:57
Ah
alisa
00:03:57
Ort.
hans
00:03:57
ja.
alisa
00:03:58
Und, ähm, ja, wenn ich da jetzt immer noch mal ab und zu hinfahre und meine Nachbarn mich sehen, dann erkennen die mich auch noch und dann wissen die auch noch, wer ich bin.
hans
00:04:07
Ah,
alisa
00:04:07
Ja.
hans
00:04:07
ja.
alisa
00:04:09
Kann man sich
hans
00:04:09
ja
alisa
00:04:09
schlecht verstecken.
hans
00:04:10
Ja. Das stimmt, ja. Aber irgendwie witzig, wenn man so in einer anonymen Großstadt letztendlich, besteht Essen ja auch aus vielen kleinen Dörfern und sowas, ne, aber,
alisa
00:04:19
Hhm hhm
hans
00:04:20
ist doch ein bisschen was anderes, ne?
alisa
00:04:21
Ja das stimmt.
hans
00:04:22
Ja.
alisa
00:04:22
Ja. Hier kommt wenigstens der Bus in der Stunde öfter als einmal. Ja
hans
00:04:26
Ja, ja. Ja, das ist, in solchen Orten, ich bin in so einer, im Siegerland also auch an der Sieg aufgewachsen, Kreuztal, hieß das und das war auch, letztendlich gab es da auch so Stadtteile, wo man, wo der Bus dann vielleicht zweimal am Tag rausfuhr, ne, und wenn man keinen Mofa hatte oder kein, nicht Fahrrad, äh, firm war damit, weil Berge, dann war man eigentlich aufgeschmissen.
alisa
00:04:51
Ja das stimmt. Oder auch zum nächsten Supermarkt, ohne Auto ist auch schon schwierig eigentlich. Und wir hatten da auch nicht viel, wir hatten, glaube ich, eine Pommesbude,
hans
00:05:01
Ja.
alisa
00:05:01
einen Bolzplatz und einen Spielplatz.
hans
00:05:03
Ja,
alisa
00:05:03
Und Auermühle heißt das. Das hatten wir auch noch, aber mehr hatten wir nicht wirklich da.
hans
00:05:08
Ja, also du meintest, bis, bis elf bist du da gewesen. Habe ich
alisa
00:05:12
ja?
hans
00:05:12
richtig in Erinnerung
alisa
00:05:12
Ja, genau.
hans
00:05:12
Ja, bis elf. Das heißt, du hast so schon einen großen, Teil deiner Kindheit im Grunde schon dort verbracht.
alisa
00:05:18
Ja, bin ich auch sehr froh drüber.
hans
00:05:20
Ja?
alisa
00:05:20
Schön im Wald gespielt. Ich durfte auch immer rausgehen, da war ja alles in der Nähe.
hans
00:05:24
Ja.
alisa
00:05:24
Meine Großeltern haben auch nur 100 Meter von mir gewohnt. Also das war schon schön. Und dann, wenn man älter wurde und dann in die Stadt zieht, ist das dann auch natürlich besser.
hans
00:05:34
Ja,
alisa
00:05:34
Im
hans
00:05:34
das
alisa
00:05:35
Jugendalter.
hans
00:05:35
stimmt. Genau, genau. Da, wo es interessanter wird in der Stadt, da bist du umgezogen. Ja. Das hatte einen Grund. Also deine Eltern, was haben die gemacht?
alisa
00:05:44
Also mein Vater, der wohnt da immer noch. Und meine Mutter wohnt hier in Essen jetzt.
hans
00:05:49
ich überlege jetzt so, kann man denn da was beruflich machen oder haben die dann auch woanders gearbeitet?
alisa
00:05:54
Also mein Vater, der hat ganz weit weg gearbeitet, also in Vörde.
hans
00:05:59
Ja.
alisa
00:05:59
Das ist ja hier näher dran als da unten. Ja.
hans
00:06:02
Ja.
alisa
00:06:02
Also natürlich gibt es da auch Berufe, aber meistens gehen die dann weiter weg. Zum Beispiel nach Köln auch, weil das dann die nächste Großstadt ist
hans
00:06:11
Ja.
alisa
00:06:12
Siegburg,
hans
00:06:12
Ja.
alisa
00:06:13
sowas.
hans
00:06:14
Jetzt noch einmal kurz da in diese Region hinein, so für dich als Kind; es gab schon andere Kinder auch, mit denen man spielen konnte?
alisa
00:06:21
Ja, aber nicht so viele. Meine Nichte war da, die ist sogar in meinem Alter, obwohl ich die Tante bin. Und ja, wir hatten so ein paar Nachbarskinder, aber das war jetzt auch nicht die Welt. Wenn, dann sind wir dann halt zur Übernachtung in den Nachbarort gefahren. Leute, die man durch die Grundschule kennengelernt hat.
hans
00:06:39
Ja. Ja.
alisa
00:06:40
Ja.
hans
00:06:40
Ja. Also Freundschaften gab es schon. Das war nicht, dass man da alleine irgendwie...
alisa
00:06:44
Nee. Da haben schon ein paar in meinem Alter gewohnt. Okay.
hans
00:06:48
Gut. Und Spiele erinnerst du dich an irgendwas, was ihr so gemacht habt?
alisa
00:06:52
Oh, was wir gespielt haben.
hans
00:06:53
Ja.
alisa
00:06:54
Also, ich überlege gerade. ich weiß gar nicht, wie das Spiel heißt. Wenn man so Kästchen, Kästchen hüpfen?
hans
00:07:01
Ja.
alisa
00:07:01
Wenn man so Kästchen auf die Straße
hans
00:07:03
Ich
alisa
00:07:03
macht.
hans
00:07:03
kenne das auch, aber den Namen komme ich auch nicht drauf.
alisa
00:07:05
. Ja. Wir haben ganz viel mit Kreide gemacht. Dann im Wald einfach gespielt. Wir hatten auch in der Grundschule, das war auch direkt an dem Wald, da haben wir Tipis gebaut aus so Baumstämmen und so
hans
00:07:16
Ja.
alisa
00:07:16
was
hans
00:07:16
Ah?
alisa
00:07:17
Ja. Also, es war schon ein Vorteil, da so ländlich zu wohnen.
hans
00:07:20
Ja. Und dann waren ja wahrscheinlich auch die Lehrer da, wenn man sowas gemacht hat.
alisa
00:07:24
Ja, genau.
hans
00:07:25
Ein bisschen interessanter.
alisa
00:07:27
Ja.
hans
00:07:27
Ja. Oder der Unterricht war interessanter.
alisa
00:07:29
Ja, auf jeden
hans
00:07:30
Ja.
alisa
00:07:30
Fall. Also, wir haben da schon ganz viel erlebt.
hans
00:07:33
Ja, cool. Und dann umgezogen, hat deine Mutter sich von deinem Vater getrennt oder
alisa
00:07:40
Genau.
hans
00:07:40
wie ist das gekommen? Ja. Und nach Mülheim ist sie dann, hatte sie da Beziehungen hin oder?
alisa
00:07:46
Nee, ich habe auch immer gefragt, warum Mülheim.
hans
00:07:48
Ja.
alisa
00:07:49
Und sie hat gesagt, wieso, ich weiß nicht, ich habe diese Wohnung gefunden und dann sind wir dahin gezogen.
hans
00:07:53
Ah ja.
alisa
00:07:53
Ja, also, ich weiß nicht, die kannte auch den Ort gar nicht. Aber dann ist es Mülheim geworden.
hans
00:07:59
Ja. interessant,weil Mülheim ist ja jetzt auch nicht so der Knallername,
alisa
00:08:03
Ja,
hans
00:08:03
ne?
alisa
00:08:04
Deswegen hab ich mich auch immer gewundert. Aber, ja, Mülheim habe ich dann auch bis letztes, ne, bis vorletztes Jahr gewohnt.
hans
00:08:12
Ja.
alisa
00:08:13
Also auch schon eine Zeit lang.
hans
00:08:14
Ja. Und wie ist das so in Mülheim?
alisa
00:08:17
Ja, wie ist es in Mülheim? Viele Leute, ja, ich habe halt auf der Eppinghofer Straße gewohnt.
hans
00:08:26
Ja.
alisa
00:08:26
Und das ist sehr nah am Hauptbahnhof. Das heißt, da war immer viel los. Auch nicht immer so schöne Sachen, aber,
hans
00:08:35
Ja. .
alisa
00:08:35
genau.
hans
00:08:36
Also, war auch so eine Konfliktgegend, wo
alisa
00:08:38
Ja, das war schon so eine Konfliktgegend. Also, öfter auch so Krankenwagen, Polizeiautos.
hans
00:08:44
Aha.
alisa
00:08:44
Ja.
hans
00:08:44
Und das Sicherheitsgefühl, so für dich als junge Frau, war das okay, oder?
alisa
00:08:51
Also
hans
00:08:51
Gab es da schon blöde Situationen?
alisa
00:08:53
Tagsüber war's in Ordnung,
hans
00:08:55
ja,
alisa
00:08:56
aber nachts, also da geht man ungern durch diese Straße, durch die Eppinghofer Straße, weil
hans
00:09:02
ja,
alisa
00:09:02
das halt einfach als Frau auch gefährlich ist oder gefährlich sein kann, weil man wird da angesprochen,
hans
00:09:07
ja,
alisa
00:09:08
auch wenn man, zu dem Zeitpunkt war ich ja minderjährig, ist dann egal, also dann wird man angesprochen, verfolgt auch, kann alles passieren.
hans
00:09:17
Hattest du irgendwelche Strategien dagegen oder sowas, dass du dir gesagt hast, dass du immer nie alleine warst oder?
alisa
00:09:24
Ja, also, entweder nicht alleine und ich hatte noch eine Abkürzung, konnte ich nehmen.
hans
00:09:29
Ja.
alisa
00:09:30
Die war aber ein bisschen dunkler, also da musste man abwägen, ob man die dunklere Strecke nimmt oder die, wo die, wo mehr Menschen
hans
00:09:37
Ja,
alisa
00:09:37
sind. Ja.
hans
00:09:37
ja,
alisa
00:09:38
Ja, aber sonst.
hans
00:09:40
Ja.
alisa
00:09:40
Zu zweit ist eh immer besser. Aber.
hans
00:09:43
Ja, du bist dann dort auch zur Schule gegangen, wie war das?
alisa
00:09:47
Hm, die Schule war eigentlich in Ordnung.
hans
00:09:51
Mhm.
alisa
00:09:52
Also, ich hatte einen sehr tollen Lehrer.
hans
00:09:54
Ja.
alisa
00:09:54
Der hat mir auch sehr geholfen über die Schulzeit hinweg. Aber, ähm, ja, die Schule generell, die Leute, die da drauf waren, ich hab mich, ich hab mich eigentlich größtenteils mit den Leuten verstanden, aber da waren auch welche, wo mich gar nicht mit verstanden hab. Deswegen hab ich mich auch entschieden, mein Abitur nicht da zu machen
hans
00:10:12
Ja. In der Schule. 00:10:13.644 --> 00:10:13.834 <v alisa>An der Schule. Ja.
alisa
00:10:14
Aber da hab ich Freundschaften, die ich immer noch habe gefunden.
hans
00:10:18
alisa
00:10:18
Ja, also zehn Jahre, dann sind es jetzt.
hans
00:10:21
Das ist gut, ja.
alisa
00:10:21
Ja.
hans
00:10:23
Ja. was macht so eine Freundschaft aus? Das heißt, was machst du mit den Freundinnen und Freunden?
alisa
00:10:29
Ich muss sagen, ähm, meine beste Freundin, die hat zum Beispiel auch ihre Ausbildung in der Pflege,
hans
00:10:35
Aha.
alisa
00:10:35
die hat zum selben Zeitpunkt angefangen wie ich, aber im Krankenhaus.
hans
00:10:38
Aha.
alisa
00:10:39
Und wir treffen uns sehr selten, aber wir schreiben auch nicht so oft, aber wenn wir uns wieder sehen, dann ist das so, als wäre nix gewesen. Ja. Also,
hans
00:10:50
alisa
00:10:50
ich finde, man muss in einer Freundschaft gar nicht jeden Tag den Kontakt haben oder sich jeden Tag treffen. Das kann auch dann irgendwann ungesund werden. Aber so ab und zu, dann ist das immer wieder schön. Ich habe auch andere Freunde, da war ich zum Beispiel letztens auf dem Geburtstag, auch aus der Schule.
hans
00:11:08
Ja.
alisa
00:11:08
. Wir uns auch nicht so oft, aber das Gute ist, wenn man sich nicht so oft trifft, dann kann man viel erzählen.
hans
00:11:14
Ja.
alisa
00:11:14
Da war ich dann auch bis mitten in die Nacht, haben wir nur miteinander geredet.
hans
00:11:17
Ja, Nochmal kurz zu der Zeit zurück in Mülheim in der Schule. hattest du irgendwelche Lieblingsfächer, irgendwas in der Schule, was dir besonders viel Spaß gemacht hat?
alisa
00:11:28
Ich muss ja sagen, also Englisch habe ich immer gerne gemocht, Sprachen waren schon immer so mein Ding. Da hatten wir auch zum Beispiel einen Ausflug nach London mit der Schule,
hans
00:11:38
Ja. Ja.
alisa
00:11:48
das war immer so nicht meins. Aber der Rest war eigentlich immer so in Ordnung. Also Mathe ging sogar auch. Ja. Wenn ich es verstanden habe, ging das. Ja,
hans
00:11:56
Ja, ja. Da fand ich auch immer. Mathe war so ein bisschen abhängig von dem, worum es gerade ging. Und wenn man Ahnung hatte, dann
alisa
00:12:02
ja.
hans
00:12:03
war
alisa
00:12:03
das find ich
hans
00:12:03
das cool.
alisa
00:12:03
Ging das immer schnell. Und
hans
00:12:04
Ja.
alisa
00:12:04
dann haben wir uns immer so ein bisschen so ein Wettrennen gemacht, wer als erstes fertig ist.
hans
00:12:07
Ja, ja. Ja.
alisa
00:12:09
Ja.
hans
00:12:09
Ja. Und du warst dann auch gut in der Schule.
alisa
00:12:11
Ja,
hans
00:12:12
Hört
alisa
00:12:12
ich
hans
00:12:12
sich
alisa
00:12:12
war
hans
00:12:12
so an, ne?
alisa
00:12:13
eigentlich immer gut in der Schule.
hans
00:12:15
du sagtest gerade, Abitur hast du dann da nicht gemacht. Hast du gar kein Abitur oder hast du Abitur dann hier in Essen gemacht? Oder in einer anderen Schule?
alisa
00:12:21
Nee, ich hab erst mein Abitur angefangen in Essen, habe es dann abgebrochen. Weil ich habe schon gemerkt, das schaffe ich nicht. Das war nämlich schon eine schwere Schule.
hans
00:12:35
Ja.
alisa
00:12:35
Und dann habe ich mir überlegt, ich mache mein Fachabitur. Und dann habe ich mein Fachabitur auch in Mühlheim gemacht, aber an einer anderen Schule in Gesundheit und Soziales. Da waren meine Noten aber nicht so gut.
hans
00:12:46
Ja
alisa
00:12:47
weil das auch Ende Corona-Zeit, also immer noch Corona war. Und da hat man, ich finde, man hat total die Motivation verloren. Und es hat einfach keinen Spaß mehr gemacht. Immer einen Test machen, immer Maske tragen. Das hat einfach, weil ich bin eigentlich immer gerne zur Schule gegangen, aber da
hans
00:13:04
Hhm hhm
alisa
00:13:04
war nicht so eine schöne Zeit.
hans
00:13:05
Ja. Ja. So jetzt hier, wir haben jetzt, da du auf einer anderen Station bist, ich bin zwar Praxisanleiter,
alisa
00:13:12
Ja.
hans
00:13:12
aber wir haben mal Gespräche geführt irgendwie, aber so machst du eigentlich immer einen recht lernbegierigen und fitten Eindruck, deswegen, also, Fachabitur heißt aber, du könntest später auch noch mal
alisa
00:13:27
studieren.
hans
00:13:27
Ja, also, dann nochmal schon so ein bisschen mit Blick auf die Perspektive, weil darum geht's natürlich auch, was machst du in der Pflege, warum und wo willst du hin. Aber zunächst mal noch, b du in Mühlheim und jetzt würde ich gerne noch einmal wissen, wie der Schritt nach Essen dann gekommen ist.
alisa
00:13:46
Meine Mutter hat einfach einen neuen Partner gefunden und dann haben wir erst in Kettwig gewohnt
hans
00:13:53
ja
alisa
00:13:53
und dann sind wir hier nach Heidhausen gezogen.
hans
00:13:57
Gut, sind ja eigentlich auch zwei schöne Gegend an den Essen,
alisa
00:13:59
Genau,
hans
00:13:59
oder?
alisa
00:14:00
also die sind wirklich ruhig.
hans
00:14:02
Ja.
alisa
00:14:02
Auf jeden Fall ganz anders wie in Mühlheim an der Hauptbahnhof. Das war wirklich, also, Welten Unterschied. Ganz ruhig. Ja, da kennt man auch die Nachbarn. Also hier ist wirklich...
hans
00:14:13
Ja, ja, so ein bisschen so eine Synthese aus beiden. Waldbröl und Mühlheim.
alisa
00:14:17
Genau, ja.
hans
00:14:19
Ja das Mittelding.
alisa
00:14:20
Genau.
hans
00:14:20
Gut, ja. In Mühlheim würde ich jetzt gerne noch wissen, was macht man so als junge Frau so freizeitmäßig? Was sind so deine Hobbys? Was machst du mit den Freundinnen oder alleine?
alisa
00:14:31
Also meistens sind wir eigentlich immer in eine andere Stadt gefahren. Also in Mühlheim waren wir nicht wirklich oft, wenn dann nur so zum Essen gehen, kurz was essen. Aber meistens sind wir dann nach Düsseldorf gefahren oder nach Köln. Und dann immer so geguckt. Manchmal auch einfach so spazieren gegangen. Manchmal oftmals mit Essen verbunden. Ja. Oder, ja, vielleicht auch irgendwie in eine Bar gehen oder sowas. Also wenn ich dann
hans
00:14:56
Ja.
alisa
00:14:57
älter bin,
hans
00:14:58
Ja. Ja.
alisa
00:14:58
als ich dann älter wurde, dann in Bars.
hans
00:15:01
So mit Zwölf.
alisa
00:15:04
So, ja, wenn ich dann, als ich älter geworden bin, dann eher so Bars,
hans
00:15:07
Hm?
alisa
00:15:07
Clubs, sowas.
hans
00:15:08
Ja. Clubs, Musik, hättest du da irgendwas, was du als Lieblingsmusikrichtung oder als Lieblingsmusikerin, Musiker
alisa
00:15:17
Oh.
hans
00:15:17
bezeichnen könntest? Lieblingstitel momentan.
alisa
00:15:20
Da muss ich überlegen. Also ich höre ganz gemischt.
hans
00:15:23
Ja?
alisa
00:15:23
Also von Schlager bis Rap.
hans
00:15:25
Hhm
alisa
00:15:25
Ich
hans
00:15:25
hhm
alisa
00:15:25
höre
hans
00:15:25
alisa
00:15:26
alles. Da kann man ich glaube, das, was ich gerade am meisten höre, dass ich glaube, das läuft auch gerade im Radio, ist Where is my husband.
hans
00:15:32
Also
alisa
00:15:33
? Wo ist mein Ehemann? Von Raye. Ja. Das ist also auch ziemlich viral auf TikTok gegangen. Das höre ich in letzter Zeit sehr oft. Aber generell, ich höre viel Französisch,
hans
00:15:42
Hhm
alisa
00:15:42
auch
hans
00:15:42
hhm
alisa
00:15:42
wenn ich kein Französisch verstehe. Oder Afrobeat, Spanisch, deutsche Musik. Eigentlich alles.
hans
00:15:49
alisa
00:15:49
Also ich habe da wirklich keine Sparte, wo ich mich so jetzt reinpacken würde.
hans
00:15:53
Ja. Sonst Hobbys, was du so machst? Lesen, Filme, Fernsehen?
alisa
00:16:01
Ich überlege. Also Filme schon, natürlich. Ich gehe gerne ins Kino und ich gucke mir das auch gerne an. Ich bin ja eher so ein Horrorfilmtyp. So was gucke ich gerne Desto spannender, desto besser. ja, sonst als Hobbys tanzen natürlich. Sonst eigentlich nicht viel.
hans
00:16:20
Ein Horrorfilm, könntest du da einen nennen, wo du sagst, der war so richtig klasse?
alisa
00:16:25
Mhm. Holy Mary. Auf Amazon Prime gibt es den. Ja.
hans
00:16:29
Aha.
alisa
00:16:29
Aber ich glaube, den muss man kaufen. Nur mit so, es gibt ja so noch Nebenchannels, die man kaufen
hans
00:16:35
Ja.
alisa
00:16:35
kann. Ja. Ja. Home of Horror. Da ist das drin. war wirklich gut. Den habe ich sogar zweimal geguckt.
hans
00:16:39
Ja.
alisa
00:16:40
Guckst du gerne Horrorfilme
hans
00:16:42
ja. Ich gucke, bei Filmen ist das so wie bei dir mit Musik. Ich mag eigentlich vieles gucken. Ja. Und ich wüsste kein Genre jetzt, wo ich sag das, auf keinen Fall. Also Horror, ja, auch. Gibt es gute, sehr gute Horrorfilme. Ja. Aber. kein Amazon Prime. Deswegen müsste ich mal gucken, wie ich da dran komme
alisa
00:16:58
Ja.
hans
00:16:59
Okay. Tanzen jetzt, machs du jetzt so, tanzen ausgehen oder tanzen auch irgendwie so manche tanzen ja auch dann im Club, im Verein oder sonst was?
alisa
00:17:09
Nee. Also ich habe früher im Verein getanzt.
hans
00:17:12
Ja.
alisa
00:17:14
aber, jetzt einfach nur so hobbymäßig.
hans
00:17:15
Ja.
alisa
00:17:16
Entweder zu Hause oder beim Ausgehen, aber sonst nicht wirklich.
hans
00:17:20
. jetzt aber Fachabi, hattest du Soziales schon gesagt; das heißt, so ein bisschen war die Richtung Pflege schon Ja angedacht?
alisa
00:17:30
Genau. Also wir haben da, wenn Thrombose-Prophylaxe ist jetzt das Erste, was mir einfällt, das haben wir gemacht, Venen, Arterien, wir selber sind mal, haben so einen Blindengang gemacht, hieß das, glaube ich, da waren wir zu zweit und, ähm, die eine Person hatte so eine, so eine Schlafmaske auf und dann mussten wir da einmal durchs Treppenhaus laufen. Oder zum Beispiel mit Krücken oder mit einem Rollstuhl, um mal so zu wissen, wie das so ist. Ja, generell war es aber sehr viel Theorie, aber ich habe auch einen Monat da ein Praktikum im Altersheim gemacht.
hans
00:18:07
Altersheim, äh, beziehungsweise Krankenhaus, war das für dich auch von der, von der Richtung her klar, dass du eher so, machst du jetzt ja die Ausbildung hier im Pflegeheim, im Altenheim?
alisa
00:18:17
Mhm.
hans
00:18:18
War das eher für dich klar oder war das einfach so offen, was gerade sich so ergibt?
alisa
00:18:22
Nee, für mich war das eigentlich klar, weil, ähm, ja, das ist das, was ich so als erstes mitbekommen habe und mir hat es gefallen, deswegen dachte
hans
00:18:30
Ja.
alisa
00:18:30
ich, wieso nicht? Krankenhaus kannte ich noch nicht, also, kenne ich ja immer noch nicht, weil habe ich meinen Einsatz erst noch. Aber ein bisschen abgeschreckt vom Krankenhaus.
hans
00:18:39
Aha, ja. Abgeschreckt wodurch?
alisa
00:18:42
Ähm, einfach die Größe
hans
00:18:45
Ja.
alisa
00:18:45
eines Krankenhauses. Diese Vielfalt, was da alles so für Menschen sind, ganz junge, ganz alte Leute, ganz verschiedene Stationen
hans
00:18:54
Im
alisa
00:18:55
Im Altersheim ist das eher so ein bisschen häuslicher.
hans
00:18:57
ist auch so ungefähr der Grund, warum ich, für mich war das auch immer klar, ich will in die Altenpflege. Heute ist es ja mit der generalistischen Ausbildung so, dass so theoretisch immer noch alles offen ist, wenn du
alisa
00:19:06
Ja.
hans
00:19:07
fertig bist, ne? Und, aber wie ist das für dich klar geworden, dass du in dem Bereich gehen willst, in dem Bereich arbeiten willst?
alisa
00:19:14
ich habe ja eben von dem Lehrer erzählt, den ich
hans
00:19:16
Ähm,
alisa
00:19:16
so gerne mochte. Ähm, da mussten wir in der neunten Klasse, glaube ich, ein eintägiges Praktikum machen. Und dann hat er sich das durchgelesen und eigentlich durften wir selber entscheiden, aber er hat gesagt, ich glaube, da passt du gut hin mit den alten Menschen.
hans
00:19:30
Mhm.
alisa
00:19:30
Da habe ich gesagt, okay, wenn sie das sagen, dann mache ich das.
hans
00:19:33
Ja,
alisa
00:19:33
und dann war ich einen Tag da und ab da wusste ich, ich will das machen.
hans
00:19:36
Aha,
alisa
00:19:37
also dieser eine Tag hat mir schon gereicht.
hans
00:19:39
Ja, das ist aber, ähm, es gibt manchmal so Sachen, so Flash und es ist einfach so, ne?
alisa
00:19:43
Genau.
hans
00:19:43
und ich glaube auch, das ist eine Sache, die einen lange tragen kann und lange in dem Bereich, ähm, davor schützen kann, dass man. So richtig demotiviert wird oder so wie manche, wo man denkt, oh,
alisa
00:19:56
Ja.
hans
00:19:56
mach doch lieber was anderes, ne? gut. Also scheint ein sehr guter Lehrer gewesen zu sein.
alisa
00:20:01
Ja,
hans
00:20:01
Ja.
alisa
00:20:02
war ein sehr guter Lehrer.
hans
00:20:03
Ja, gut. Okay.und, äh, dann Fachabi und, äh, dann musstest du irgendwie einen Ausbildungsplatz suchen. Hat das lange gedauert?
alisa
00:20:12
Nee. Also, ähm, ich hab ja vor dieser Ausbildung, hatte ich ja noch eine andere Ausbildung angefangen. Ähm, ja. Da ist so ein bisschen, da ist was schief gelaufen, hat irgendwie auch nicht so ganz so gepasst. Ähm, ja, und dann hab ich gesagt, ich brauch was Neues. Ganz schnell. Und, äh, ja. Dann bin ich dadurch, dass mein Stiefvater hier im Altersheim jemanden kennt,
hans
00:20:35
alisa
00:20:35
hat der
hans
00:20:35
alisa
00:20:36
gefragt, ob
hans
00:20:36
Ja.
alisa
00:20:36
hier Ausbildungsplätze frei sind, haben die gesagt, ja. Hab ich mich bei der Schule angemeldet, ging alles eigentlich relativ schnell.
hans
00:20:43
Und, ähm, das, was nicht geklappt hat, müssen wir jetzt nicht darauf rumreiten, aber das war auch ein, äh, ein Pflegeheim, ein Altenheim?
alisa
00:20:49
Das war Medienkauffrau.
hans
00:20:51
Ach so.
alisa
00:20:51
Also
hans
00:20:51
Nee.
alisa
00:20:51
was ganz anderes.
hans
00:20:52
Aha. Ja.
alisa
00:20:53
Ja, das hab ich gemacht, weil meine Eltern oder generell mein Umfeld immer gesagt hat, sicher, dass du in die Pflege gehen willst, du musst dir das dessen bewusst sein. Und die haben mich auch immer so ein bisschen so gesagt, mach das lieber nicht.
hans
00:21:08
Ja.
alisa
00:21:08
So, aber, ja, irgendwie alles hat immer zurückgeführt zur Pflege.
hans
00:21:13
Ja, ja, du warst infiziert durch diesen
alisa
00:21:15
Ja,
hans
00:21:15
einen Tag,
alisa
00:21:16
Deswegen
hans
00:21:17
Gut und vielversprechend so mit dem Blick auf eine lange, Karriere, sag ich mal, in dem
alisa
00:21:23
Hhm,
hans
00:21:23
Bereich, ne? Wenn man denn da überhaupt Karriere machen kann. Das ist jetzt ja die, die andere Seite, so mit der, Zukunftsperspektive. Ausbildung, schwungvoll, man wird, äh, ist irgendwann fertig und man ist im Beruf und verdient ein bisschen mehr und, ähm, aber dann ist es ja in der Pflege oft so, heute vielleicht mit der generalistischen Ausbildung nicht mehr so, dass man nicht mehr so viele verschiedene Möglichkeiten hat, ne? Hast du da irgendwelche Ideen schon jetzt, wo du sagst, ähm, da möchte ich gerne hin, ich möchte gerne, Wundmanagerin werden, jetzt als ein blödes Beispiel, was mir gerade einfällt?
alisa
00:21:56
Ja, also ich hab mir schon mal so ein paar Gedanken drüber gemacht, aber ich bin da immer noch sehr unentschlossen und das sind alles auch nur so Ideen, Wundmanagerin war eine davon,
hans
00:22:05
Ah,
alisa
00:22:06
Wunden finde ich sehr interessant. Ja, übers Studieren habe ich auch nachgedacht, Medizin will ich, glaube ich, nicht studieren, das dauert mir zu
hans
00:22:13
Ähm,
alisa
00:22:14
lange. Und das ist mir, glaube ich, auch zu schwer, ja, Pflegepädagogik gibt's ja auch. Pflegewissenschaft.
hans
00:22:19
Ja, ja,
alisa
00:22:21
Muss ich mir mal alles erstmal so angucken, damit ich genau weiß, was ich machen will.
hans
00:22:26
ja,
alisa
00:22:26
Vielleicht
hans
00:22:26
klar.
alisa
00:22:26
bleibe ich auch in der Pflege lange genug.
hans
00:22:28
Ja, ja. Klar, es werden motivierte Leute natürlich auch gerade hier gebraucht,
alisa
00:22:33
Ja.
hans
00:22:34
und klar, aber auf der anderen Seite, so die Entwicklung hin, liest man immer wieder, ob das jetzt wirklich alles so ist.
alisa
00:22:40
Ja
hans
00:22:40
Andere Frage, dass die universitären Abschlüsse wichtiger werden und dann irgendwann, dass so die Leute sind, die in der Pflege gebraucht werden.
alisa
00:22:50
naja, ich glaube, man braucht immer beides.
hans
00:22:53
Ja. Aber im Moment bist du noch motiviert und, ähm, jung dabei.
alisa
00:22:57
Ja,
hans
00:22:57
Ja.
alisa
00:22:58
ich bin auf jeden Fall noch motiviert.
hans
00:22:59
Genau, ja. Und jetzt, würde ich gerne noch so, von dir, für andere, andere junge Menschen hören, so, ein, zwei, oder auch mehr, oder einer reicht auch, ähm, Gründe, warum man denn in diesem Bereich arbeiten soll.
alisa
00:23:16
Hm, jetzt muss ich mir was Gutes überlegen. Warum man arbeiten sollte. Ich bin der Meinung, man muss auf jeden Fall so ein bisschen das Händchen dafür haben; und auf jeden Fall den Gedanken immer dabei haben, dass man mit anderen Menschen arbeitet. Ja. Ich hab das Gefühl, für manche, manche Leute vergessen das, dass das wirklich Menschen sind, mit denen man arbeitet und nicht einfach Pflegeobjekte. Und, ja, aber es gibt nix Schöneres an diesem Beruf, dass wenn man jemandem helfen kann, dass die Person sich so bei einem bedankt. Ich glaub, was Schöneres gibt es gar nicht, so diese Wertschätzung zu bekommen, dass man wirklich das Gefühl hat, man wird gebraucht.
hans
00:23:57
Ja.
alisa
00:23:57
Ja. Oder man kann wirklich für jemanden so sehr da sein, wie es gerade eine andere Person braucht.
hans
00:24:04
Ja. Hm.
alisa
00:24:04
Ja.
hans
00:24:05
Ja, das hast du schön gesagt.
alisa
00:24:07
Danke.
hans
00:24:08
Okay, Fallen dir auch irgendwelche Momente ein, wo du mal gezweifelt hast und gesagt hast, nee, komm, das, das pack ich nicht, ich schmeiß den Kram hin, ich hab keine Lust mehr.
alisa
00:24:17
Ich glaub, als ich meine erste Wunde gesehen hab, das war im ambulanten Dienst und dann kam mir so ein Geruch entgegen
hans
00:24:25
Ja?
alisa
00:24:25
und dann der Anblick, also, das war, da dachte ich mir, will ich das wirklich machen? Weil das war wirklich heftig, man das so zum ersten Mal sieht, weil sowas sieht man ja im Alltag gar
hans
00:24:35
Nee,
alisa
00:24:35
nicht.
hans
00:24:35
nee,
alisa
00:24:35
Das war wirklich heftig, aber dann fand ich es irgendwann interessant.
hans
00:24:39
Ja, ich glaub, auch gerade die Gerüche, die kommen so im Gehirn an, man kann nicht dagegen an, ne?
alisa
00:24:44
Ja, das stimmt, also, ich glaub, könnte ich nichts riechen die ganze Zeit, dann
hans
00:24:49
Ja,
alisa
00:24:49
wär alles viel einfacher.
hans
00:24:50
ja. Genau, also ich erinnere mich an einen Geruch, ein Bewohner ganz am Anfang meiner beruflichen Tätigkeit, wo der so ein Zeh abgestorben war mit Diabetes
alisa
00:25:00
Ja,
hans
00:25:00
und sowas. Und dann dieser Geruch des verfaulten Fleisches, der dann noch nicht amputiert war zu dem Zeitpunkt
alisa
00:25:05
ja.
hans
00:25:06
und man musste den dann irgendwie versorgen. Und dann hab ich zu Hause am Computer gesessen und dann kam dieser Geruch wieder und ich hab wirklich gedacht. Aber das war im Kopf, ne?
alisa
00:25:13
Ja, ja, das kenn ich auch.
hans
00:25:15
Ja. Also kann ich gut nachvollziehen. Auf der anderen Seite eben Wunden, verstehe ich auch diesen Turn so ein bisschen, weil Wunden ist ja das, wo man irgendwie auch noch wirklich was, also so Fortschritt erreichen kann. Also
alisa
00:25:29
Ja
hans
00:25:29
Krankheiten hat man, das machen die Ärzte, da hat man jetzt keinen großen Einfluss, man hilft beim Tabletten nehmen und was weiß ich, aber
alisa
00:25:34
? Ja, mhm.
hans
00:25:34
bei Wunden ist man ja nun auch gefordert, bei dem Verbandswechseln und sowas. Und wenn man das ordentlich macht und gut macht, da sieht man manchmal den Fortschritt von einem Wechsel zum nächsten.
alisa
00:25:43
das stimmt. Wenn man dann so einen Dekubitus hat
hans
00:25:46
Ja,
alisa
00:25:46
und dann so sieht, wie der am Anfang aussah und dann den jeden Tag versorgt und dann sieht, wie der, also den dann nicht mehr und das dann irgendwann komplett weg
hans
00:25:54
ja
alisa
00:25:54
dann ist ist man schon stolz auf sich.
hans
00:25:56
Ja, hhm hhm. aber jetzt noch einmal, in der Regel frage ich am Schluss, du hast noch viel Leben vor dir.
alisa
00:26:04
Ja.
hans
00:26:05
frage ich so nach Wünschen, die man noch hat, also was heißt noch? Meistens habe ich Bewohner im Gespräch und deswegen frage ich noch, also irgendwelche Wünsche. Wenn du sagen würdest, das will ich auf jeden Fall machen, wenn ich die Ausbildung fertig habe oder sowas, dann fahre ich da hin. Fällt dir da was ein?
alisa
00:26:20
Wenn ich die Ausbildung fertig habe. Ich hoffe dann, weiß ich mehr, was ich machen will danach. Also das ist erstmal so die erste Sache und ich glaube, darauf baut dann auch viel auf, wie ich dann daraufhin handle. Ja. Ich würde gerne vielleicht, wenn ich älter bin, jetzt erstmal nicht wieder, was heißt wieder, aber nach Thailand auswandern
hans
00:26:48
Zu
alisa
00:26:48
Zu meiner Familie dann, weil meine Mutter wird ja auch nicht mehr lange bleiben. Und ja, ich glaube, ich lasse einfach alles auf mich zukommen. Ich bin ein ziemlich spontaner Mensch und ich glaube, das nimmt schon alles so seinen Weg, wie es soll.
hans
00:27:02
Das hast du auch wieder sehr schön gesagt Aber Thailand muss ich noch gerade kurz so die Verbindung versuchen herzustellen mit der Ausbildung. Kannst du also in Thailand auch mit der Ausbildung da was anfangen oder?
alisa
00:27:16
Das weiß ich gar nicht so genau. Also meine Mutter kommt aus
hans
00:27:19
Ja.
alisa
00:27:19
Thailand. Deswegen ist das ja auch so ein bisschen Heimat für mich. Und ich fände es einfach, also da ist die Mentalität ganz anders.
hans
00:27:27
Ja.
alisa
00:27:28
Und viele aus Deutschland wandern ja auch nach Thailand aus. Und ich glaube, das bringt schon einen Vorteil, wenn man dann auch Deutsch sprechen kann. Wenn die Menschen dann ins Altersheim gehen oder von zu Hause gepflegt
hans
00:27:42
Ja.
alisa
00:27:42
werden. Dann bringt das schon viel, wenn man Deutsch spricht. Und Englisch kann ich ja auch. Ich glaube, ja.
hans
00:27:48
Ja, das hört sich schon nach einer Geschäftsidee an.
alisa
00:27:51
Ja vielleicht!? der deutsche Pflegedienst in Thailand.
hans
00:27:54
Genau, ja. Okay. Gut. Ja, aber Thailand warst du jetzt, wenn du Verwandte hast, wahrscheinlich auch so schon.
alisa
00:28:03
Ja, also, ja. Schon öfter.
hans
00:28:05
Die andere Mentalität, hast du schon angesprochen. Noch irgendein Grund für mich jetzt nach Thailand zu fahren? Fällt dir einer ein?
alisa
00:28:13
das Essen. Auf jeden Fall. Also, da kriegt man an jeder Ecke Essen. Das
hans
00:28:17
Hhm hhm.
alisa
00:28:18
haben wir in Deutschland leider nicht. Aber da gibt es überall Essensstände. Und
hans
00:28:21
Und
alisa
00:28:21
es ist sehr günstig natürlich Also da kann man sich wirklich, also, da kann man essen bis man platzt. Die Leute sind sehr höflich. Und es ist da auch eigentlich, also, solange man nicht so zu so Touristenecken geht, wo so die Clubs sind und so, ist das alles total schön. Und auch die
hans
00:28:38
Hhm
alisa
00:28:38
Strände
hans
00:28:38
hhm,
alisa
00:28:39
und,
hans
00:28:40
Ja, gut, du hast mich schon fast überzeugt.
alisa
00:28:42
Ja.
hans
00:28:42
Beim Essen muss ich jetzt noch wissen, gibt es da irgendwie besondere Gewürze, die besonders den Charakter ausmachen oder?
alisa
00:28:51
Wir würzen viel mit Soßen.
hans
00:28:54
Ja.
alisa
00:28:54
Also, nicht so viel, also, doch, auch mit Salz und Zucker. Das ist nämlich meistens so, dass wir so viel mit Sauer und Süß und Salzig so
hans
00:29:03
Ja.
alisa
00:29:03
alles zusammen mischen.
hans
00:29:04
Ja.
alisa
00:29:05
Und, ja, die Soßen nehmen wir meistens, also, Fischsoße benutzen wir
hans
00:29:10
Ja.
alisa
00:29:11
ganz viel. Ja, da muss man aufpassen, ist auch viel Chili dabei Ich muss ja sagen, ich esse ja nicht so viel scharf, aber wenn man dann da hingeht und sagt, ich hätte gern Schaf, Thai-Schaf, dann ist, also,
hans
00:29:25
ja das unterschätzt man, glaube ich,
alisa
00:29:28
Ja,
hans
00:29:28
als.
alisa
00:29:28
auf jeden Fall, also, da muss man wirklich aufpassen, wenn man kein scharf verträgt wie ich
hans
00:29:34
ähm, eine Kollegin aus, ähm, aus, wo kommt sie denn her überhaupt? Indien? Ich glaube Indien, ne? Nepal. Aber, auf jeden Fall, waren wir in einem indischen Restaurant und eeh. Ich hab' irgendwann mal, es gibt 5 Sterne da, also Schärfesterne
alisa
00:29:52
Hhm hhm.
hans
00:29:53
und ich hab' den 4. Stern irgendwann mal gegessen, aber das war so gerade noch essbar für mich, ne, gut, 5. würde ich niemals dran denken.
alisa
00:30:00
Ja,
hans
00:30:00
Sie nimmt selbstverständlich die 5 Sterne, ne, und dann meinte sie, naja, ging so, also es war überhaupt nicht die Schärfe vergleichbar mit dem, was es zu Hause scharf ist, ne.
alisa
00:30:09
auf jeden Fall.
hans
00:30:10
Also, ich glaub', da sollten wir immer sehr vorsichtig sein, wir an das hiesige scharf Gewöhnte.
alisa
00:30:17
auf jeden Fall. Also, wenn ich was probiere, was zum Beispiel meine Mutter gerade isst, dann denke ich mir, wie kann sie das essen,
hans
00:30:23
Ja,
alisa
00:30:23
mein Mund brennt. Ja
hans
00:30:26
Ja, Wenn du so über Essen sprichst, hört sich das an, als wenn du auch ganz gut kochen könntest.
alisa
00:30:31
Ja ich würd schon sagen, dass ich gut kochen
hans
00:30:33
Ja,
alisa
00:30:33
kann, aber ich muss sagen, ich kann besser Deutsch kochen als Thai.
hans
00:30:36
Ja.
alisa
00:30:37
Weil. Ja, ich weiß nicht Also meine Mutter hat früher auch viel deutsches Essen gekocht
hans
00:30:42
Ja.
alisa
00:30:43
und ich glaube daran liegt das auch, weil ich das auch viel in der Kindheit gegessen habe und ich dann auch weiß, wie ich das kochen muss. Beim Thailändischen ist das schon ein bisschen schwieriger, weil wir auch gar nicht hier in Deutschland alles da haben wie in Thailand. Meistens ist es dann viel teurer.
hans
00:30:59
Ja. Und du musst dann irgendwie das Geschäft unter der Bahnhofsbrücke, was weiß ich,
alisa
00:31:04
Genau.
hans
00:31:04
Irgendwie finden und kennen und
alisa
00:31:06
ja,
hans
00:31:08
Ja. Jetzt muss ich, würde ich gerne noch ein, zwei Gerichte, die du besonders gut kannst, hören.
alisa
00:31:15
Oh, was ich besonders
hans
00:31:16
besonders
alisa
00:31:18
gut kann, ich überlege, das muss ich ja jetzt von mir selber sagen.
hans
00:31:24
Ja, ja.
alisa
00:31:25
Ähm, ich glaube, ich kann auf jeden Fall gute Nudelgerichte machen. Lasagne.
hans
00:31:31
Ja.
alisa
00:31:32
Mach ich total gut, ja. Sonst, Pad Kra Pao, das ist was Thailändisches,
hans
00:31:38
Ja.
alisa
00:31:39
das ist was Einfaches,
hans
00:31:40
Ja.
alisa
00:31:40
deswegen kann ich das auch. Ja.Ich glaube, die Sachen kann ich gut
hans
00:31:44
Und Lieblingsessen?
alisa
00:31:46
Oh
hans
00:31:46
. Wenn
alisa
00:31:47
mein Lieblingsessen
hans
00:31:47
du...
alisa
00:31:49
Massaman. Das ist auch ein thailändisches Gericht Das ist Curry, also Thai Curry mit Kartoffeln, eigentlich mit Süßkartoffeln, gibt es aber auch mit normalen Kartoffeln. Und Rindfleisch.
hans
00:32:00
Hhm hhm.
alisa
00:32:01
Und das wird dann ganz lange so gekocht, also geköchelt.
hans
00:32:05
Ja.
alisa
00:32:05
Und dann ist das Fleisch total zart und das isst man dann mit Reis, das schmeckt total gut.
hans
00:32:09
Ja. Und wahrscheinlich riecht auch die Wohnung ganz lecker
alisa
00:32:12
ja
hans
00:32:13
nach Durch das lange Kochen. Hm. Ja. Hhm hhm.
alisa
00:32:16
Das esse ich gern.
hans
00:32:18
Okay, hört sich gut
alisa
00:32:19
Ja.
hans
00:32:19
an.
alisa
00:32:20
Schon Hunger?
hans
00:32:21
Ja unbedingt! Okay. Ja. Ich danke dir für das Gespräch.
alisa
00:32:26
Danke. Ich danke dir.
hans
00:32:28
Und in zwei Wochen ungefähr oder eineinhalb kann man das Ganze dann auch hören.
alisa
00:32:33
Okay. Gut zu wissen.
hans
00:32:34
Gut. Danke. Ciao.
alisa
00:32:35
Tschüss.
hans
00:32:39
Ja. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht. Feedback wäre in jedem Fall möglich auf ruhrtal. letscast. fm. Alles klein geschrieben. Und das würde mich natürlich freuen, wenn ihr mal wieder reinhört. Bis dann.